Kleiner Passagier: Nicht alle Straßenverkehrstauglichen Sitze sind auch im Flugzeug zugelassen.

Kleiner Passagier: Nicht alle Straßenverkehrstauglichen Sitze sind auch im Flugzeug zugelassen.

Oktav Cado/Unsplash

Kleine Passagiere

Welche Kindersitze sind im Flugzeug erlaubt?

Babys dürfen in Auto-Kindersitzen im Flugzeug reisen - aber längst nicht in allen Modellen. Auf was Eltern dabei achten müssen.

Top-Jobs

ticker-verkehrshaus

TEST - Mitarbeiter (m/w/d) Customer Care & Rezeption

Vollzeit
Verkehrshaus Luzern
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Luzern
Schweiz
Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Top jobs
Luftfahrt
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
TR/NTR Captain on A220-300

TR/NTR Captain on A220-300

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich

Es ist ein bisschen wie ein Ritterschlag: Das erste Mal ganz ohne Kindersitz und wie ein Erwachsener unterwegs sein. Im Auto müssen Kinder ziemlich lange darauf warten, im Flugzeug kommt er deutlich schneller. Denn ab einem Alter von zwei Jahren dürfen Kinder auf den ganz normalen Plätzen ohne Sitzhilfe sitzen. Davor reicht es aus, wenn noch jüngere Kinder mit Zusatzgurt auf dem Schoß eines Elternteils mitgenommen werden.

Ob das sicher ist, bleibt ein umstrittenes Thema. Weil Flugzeuggurte für Erwachsene gemacht wurden, befürchten einige Experten, dass Kinder im Ernstfall nicht richtig geschützt sind. Für Flugzeugkabinen sind deshalb schon länger auch bestimmte Kindersitze für Autos erlaubt. Dennoch sind nicht alle Sitze gleich gut geeignet. aeroTELEGRAPH gibt eine Übersicht.

Prüfsiegel: Das Prinzip ist dasselbe wie im Straßenverkehr: Ist ein Kindersitz laut einer staatlich akzeptierten Prüfstelle für Flugzeuge geeignet, versehen die Hersteller ihn mit einem Siegel, der die Flugtauglichkeit bescheinigen soll. Oft sind diese mit der Innenschrift «For use in Aircraft» versehen.

Akzeptiert jede Airline jedes Prüfsiegel? Einen weltweiten Standard für diese Prüfsiegel gibt es bisher leider noch nicht.. Viele Fluglinien orientieren sich bislang daran, welche Sitze bei der jeweiligen nationalen Luftfahrtbehörde bzw. Prüfstelle ihr Okay bekommen haben. Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO ist schon seit einigen Jahren bemüht, einen globalen Standard einzuführen.

Auf einer Webseite nennt die Organisation die gängigsten akzeptierten Prüfsiegel, welche von den meisten Airlines akzeptiert werden:

  • SAE AS5276/1 oder später
  • SAE ARP4466 oder später
  • AS/NZS 1754:2013
  • CMVSS 213/213.1
  • TÜV/958-01/2001 oder später
  • FMVSS 213 oder später
  • TSO C-100 oder später
  • ECE R-44 oder später
  • ECE R-129 oder später

Sind Prüfsiegel eine sichere Garantie dafür, dass Kindersitze gestattet sind? Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich dennoch vorab bei der Fluggesellschaft erkundigen, welche Prüfsiegel dort akzeptiert werden und ob Kindersitze überhaupt gestattet sind. Denn auch wenn ein Sitz seitens der Behörden abgenickt worden ist, sind Fluglinien bislang noch nicht dazu verpflichtet, sie auch an Bord ihrer Flugzeuge zu dulden.

Welche Sitze sind gar nicht gestattet? Generell verboten sind flache Kindersitze ohne Rückenlehne. Zudem werden Kindersitze nur für den Flugverkehr zugelassen, wenn deren Anschnallgurte sich genau wie bei den normalen Gurten mit nur einem Handgriff öffnen lassen. Prinzipiell: Als Mindestkriterium gilt immer ein amtliches Prüfsiegel.

Bieten Airlines auch eigene Kindersitze an? Die meisten Fluglinien bieten das nicht an, da Kindersitze per Gesetz nicht vorgeschrieben sind. Dennoch gibt gelegentlich auch Ausnahmen, in denen Fluggesellschaften für den Bedarfsfall auch Kindersitze an Bord mancher Flugzeuge mitnehmen. Vorab nachzufragen könnte sich also lohnen.

Wo dürfen Kindersitze platziert werden? Auch das ist von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft unterschiedlich. Doch vor Notausgängen sind sie definitiv nicht erlaubt, da sie hier den Fluchtweg versperren. Aus diesem Grund gestatten einige Airlines auch, die Sitze nur an Fensterplätzen zu positionieren oder bei Flugzeugen mit zwei Gängen auch so, dass sie mittig in der Kabine sind und niemandem den Weg zum Gang versperren.

Darf man mit einem Kindersitz in die Business Class? Kindersitze werden oft nur für gewöhnliche Plätze getestet, doch die meisten Sitze der Business- sowie auch First Class unterscheiden sich deutlich von denen in der Economy-Klasse. Fluggesellschaften können von daher nicht immer garantieren, ob ein Kindersitz auch in den gehobeneren Sitzreihen genug Sicherheit bietet und sagen im Zweifel eher Nein.

Prüfsiegel und Fluggesellschaften sagen Ja, die Besatzung jedoch Nein. Warum kann so etwas passieren? In der Luftfahrt gibt es viele Standards, Regeln und Vorschriften, an denen sich die Crews ganz strikt halten. Da bei Kindersitzen internationale Standards fehlen, kann es für Flugbegleiter teilweise also noch immer schwer sein zu unterscheiden, ob ein Kindersitz sicher ist oder nicht.

Im Zweifelsfall kann die Crew also durchaus die Benutzung eines Kindersitzes verweigern. Ausgedruckte Richtlinien oder Emails mit Bestätigungen der Fluggesellschaft können bei Diskussionen an Bord hilfreich sein.

Mehr zum Thema

Schlaues Armband: Dank der Technik sollen Eltern sich wohler fühlen und Flugbegleiter es einfacher haben.

Schlaue Armbänder zeigen, wo Kinder sind

Mit was Kinder im Flieger wirklich spielen wollen

Alleinreisende Kinder am Flughafen: Der Service ist kostenintensiv.

Alleinreisende Kinder sind teuer

Quängelndes Kind: Kann Mitreisende nerven.

Corendon bringt kinderfreie Zone im Airbus A350

Video

In Pakistan landete ein Airbus A320 von Pakistan International Airlines mit einem Rad zu wenig. Wo es geblieben war, wurde erst nach zwei Tagen klar.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Mit freiem Oberkörper hat ein junger Mann am irischen Airport einen Schalter an einem Gate verwüstet. Dass er dabei gefilmt wurde, schien ihn nicht zu stören - im Gegenteil.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Boeing 737 landete sicher, doch dann ging etwas schief. Ein Triebwerk des Jets von American Airlines fing in Denver Feuer - und nicht alle Fluggäste flohen über die Notrutschen.
Timo Nowack
Timo Nowack