Letzte Aktualisierung: um 20:41 Uhr

Meilenprofi

Wie sich Zuzahlungen bei Prämienflügen vermeiden lassen

Trotz Einsatz von Meilen für die Flugbuchung müssen Vielflieger Steuern und Gebühren zahlen. Es gibt Strategien, sie zu minimieren oder vermeiden.

Erfahrene Meilensammler wissen, dass Prämienflüge keine Gratisflüge sind. Bei der Buchung eines Prämienfluges fallen Steuern und Gebühren an. Sie setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. So müssen auch bei der Buchung eines Flugtickets mit Meilen Flughafen- und Sicherheitsgebühren, sowie allenfalls nationale Luftverkehrsabgaben entrichtet werden, da diese vom Vielfliegerprogramm in der Regel an den Programmteilnehmer weitergereicht werden.

Hinzu kommen von der Airline oder dem Vielfliegerprogramm erhobene Zuschläge, die umgangssprachlich meist als Treibstoffzuschläge bezeichnet werden, in der Praxis allerdings nur noch selten an Kerosinpreise gekoppelt sind. Etwas allgemeiner wird daher auch der Begriff Carrier Imposed Surcharges genutzt. Dabei sind es gerade Treibstoffzuschläge, die die Buchung eines Fluges mit Meilen sehr teuer machen können. Abhängig von der gebuchten Airline und dem genutzten Vielfliegerprogramm können diese mehrere hundert Euro pro Flug betragen und die echten Steuern und Gebühren um ein Vielfaches übersteigen.

Nicht jedes Programm gibt Zuschläge weiter

Während sich letztere nur selten umgehen lassen, kann es sich für Meilensammler zumindest auszahlen Strategien für die Vermeidung von Treibstoffzuschlägen zu kennen. So gibt es eine erlesene Auswahl an Fluglinien, die generell keine Treibstoffzuschläge erheben und daher für die Einlösung von Meilen prädestiniert sind. Dabei handelt es sich insbesondere um nord- und südamerikanische Airlines. Innerhalb der Star Alliance sind zum Beispiel Air Canada (nicht auf Transatlantikflügen), Air New Zealand, Avianca, Copa Airlines, Singapore Airlines und United Airlines (nicht auf Transatlantikflügen) zu nennen. Daneben zeigen sich etwa American Airlines (nicht auf Transatlantikflügen), Latam und Qantas (nicht auf Flügen ab Europa) aus der Oneworld-Allianz, sowie die Skyteam-Airline Aeromexico großzügig.

Ob ein mit Meilen gebuchter Prämienflug Treibstoffzuschläge aufweist, hängt aber nicht nur von der gebuchten Airline ab. Auch das Vielfliegerprogramm hat einen Einfluss, denn nicht jedes gibt die von der Airline erhobenen Zuschläge auch weiter. So reichen zum Beispiel United Mileage Plus, Avianca Life Miles, American Airlines AAdvantage und Alaska Airlines Mileage Plan mit wenigen Ausnahmen generell keine Treibstoffzuschläge an den Teilnehmer weiter. Wer in einem dieser Programme Meilen sammelt, muss sich in der Regel also keine Sorgen über hohe Zuschläge bei der Buchung eines Prämienfluges machen.

Einzelne Länder regulieren Treibstoffzuschläge

Neben Airline und Vielfliegerprogramm gibt es noch einen dritten Faktor, der Einfluss auf die Höhe der Zuzahlungen hat: Das Abflugland. Nicht nur unterscheiden sich die echten Steuern und Gebühren von Land zu Land, einige wenige Staaten untersagen oder regulieren zudem die Höhe der Treibstoffzuschläge. Wer beispielsweise aus Hongkong, Brasilien, Japan, den Philippinen oder Südkorea abfliegt, kann sich über niedrige bzw. den kompletten Entfall von Treibstoffzuschlägen freuen.

Während Treibstoffzuschläge von Airlines und Vielfliegerprogrammen sehr unterschiedlich gehandhabt werden, ist die Vorgehensweise bei den echten Steuern und Gebühren sehr einheitlich. Fast alle Vielfliegerprogramme reichen diese eins zu eins an ihre Kunden weiter. Der Executive Club von British Airways macht an dieser Stelle seit einigen Monaten eine Ausnahme. Auf innereuropäischen Flügen können Prämienflüge mit Zuzahlungen von nur einem Euro gebucht werden.

British Airways macht Ausnahme

British Airways beziehungsweise der Executive Club übernimmt also den Großteil der anfallenden Steuern und Gebühren. Meilensammler erkaufen sich diese niedrige Zuzahlung allerdings durch die Einlösung von zusätzlichen Avios. Bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass sich dabei kein besonders guter Gegenwert ergibt, sodass eine höhere Zuzahlung in der Regel zu bevorzugen ist.

Mark Wolter ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er ist Gründer des Vielflieger- und Meilenportals meilenoptimieren.com. Seit er vor einigen Jahren entdeckte, dass dank Meilen auch Normalsterblichen der Weg in die First Class offen steht, analysiert er Vielfliegerprogramme und teilt die besten Tipps, Tricks und Strategien auf seiner Webseite. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.