Letzte Aktualisierung: um 15:49 Uhr

Übergangswoche bis Masterplan 2040

Wie es nach der BER-Eröffnung weitergeht

Ende Oktober eröffnet der neue deutsche Hauptstadtflughafen. Fertig ist er aber noch nicht. Über Jahre geht am BER ein Ausbau weiter. Ein Überblick.

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2011 sollte der BER eröffnen. Letztendlich startet der Betrieb am neuen Berliner Flughafen mit Ende Oktober 2020 mit neun Jahre Verspätung. Während etliche Baupannen die Eröffnung des Milliardenprojekts stetig nach hinten zogen, zeichnete sich mit den Jahren ein weiteres Problem ab: Der BER würde bei der Eröffnung zu klein sein.

Dieses Problem löste sich noch vor der Eröffnung wieder auf. In Windeseile zog ein Generalunternehmer als Ergänzung das simpel gehaltene Terminal 2 auf. Aufgrund der Corona-bedingt niedrigen Fluggastzahlen wird die Betreibergesellschaft FBB das pünktlich fertiggestellte Zusatzgebäude sogar vorerst geschlossen halten. Doch auch wenn der Flugbetrieb bald startet und zwei Terminals fertig sind: So groß, wie er jetzt ist, bleibt der BER nicht. aeroTELEGRAPH erklärt, wie es am BER nach der offiziellen Eröffnung weitergeht.

Ersten Tage mit einer Start- und Landebahn

Gleich mit einer Doppellandung auf beiden Start- und Landebahnen wird der Betriebsstart des BER am 31. Oktober markiert. Doch auf eine der zwei Pisten muss der Flughafen vorerst verzichten – aber nur kurz. Am 4. November wird mit der Südbahn die zweite Start- und Landebahn offiziell in Betrieb genommen.

Erst dann wird der BER in seiner ersten Ausbaustufe voll operationell sein. Endgültig in seiner Rolle als alleiniger Flughafen Berlins kommt der BER eine Woche nach der Eröffnung an, wenn am 8. November der Airport Berlin-Tegel schließt. Erst mit Ende dieser Übergangsphase werden auch alle Airlines in Berlin zum BER umgezogen sein.

Terminal 2 in Bereitschaft

Mit der Inbetriebnahme des Terminal 2 rechnet BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup zum Beginn des Sommerflugplans 2021. Mit einer Kapazität von 24 Millionen Passagieren pro Jahr reicht das Hauptterminal 1 laut der Betreibergesellschaft FBB aufgrund der eingebrochenen Fluggastzahlen vorerst allein aus. «Bei wieder steigenden Passagierzahlen ist das Terminal 2 innerhalb kürzester Zeit betriebsbereit», versichert Daldrup.

Sechs Millionen jährliche Passagiere wird das Terminal 2 an Kapazität beisteuern. Das erste Zusatzterminal wird es nicht sein. Als künftiges Terminal 5 wird der direkt benachbarte Flughafen Schönefeld weiter als Teil des BER betrieben. Bereits im März erhielten Schönefelds Terminals neue Bezeichnungen.

Gnadenfrist für Alt-Schönefeld

Zwischen acht und zehn Millionen Passagiere pro Jahr wird Alt-Schönefeld an Kapazitäten bieten. Weiterhin werden hier überwiegend Billigflieger abgefertigt. Doch auch die Tage des ehemaligen Ostberliners Flughafen sind bereits gezählt.

Bis Ende der 2020er-Jahre entsteht gegenüber dem Hauptterminal 1 das neue Terminal 3. Dieses wird eine Kapazität von etwa 15 Millionen Passagiere pro Jahr haben, sagt FBB. Mit der Eröffnung des Gebäude ist dann für Alt-Schönefeld die Schließung vorgesehen. Und auch dann wird der BER noch nicht fertig sein.

Masterplan bis 2040

Der sogenannte Masterplan 2040 sieht vor, dass der BER bis 2040 weiter ausgebaut wird. Bis zur Eröffnung des Terminal 3 werden auch im Terminal 1 die Kapazitäten etwas angehoben. Für 2030 ist eine Kapazität von 48 Millionen Passagiere pro Jahr geplant.

Bis zur endgültigen Fertigstellung 2040 erwartet die Flughafengesellschaft ein Aufkommen von 55 Millionen Passagieren pro Jahr. Als zusätzliche Möglichkeiten zum Ausbau wird ein Terminal 4 erwogen mit einer Kapazität von sechs Millionen Passagieren. Ebenso ist ein zusätzliches Satellitenterminal oder ein Pier für das Terminal 1 vorgesehen sowie zusätzliche Rollwegen und Abstellflächen für Flugzeuge.