Nachhaltigkeit
Wie Caterer Gate Gourmet mit simplen Dingen viel spart
Es sind aber nicht immer nur Großprojekte, die in Sachen Nachhaltigkeit Fortschritte bringen. Cateringriese Gate Gourmet zeigt, wie man mit kleinen Innovationen sparen und die Umwelt schonen kann.
Essensvorbereitung bei Gate Group: Sparen und die Umwelt schonen.
Essensvorbereitung bei Gate Group: Sparen und die Umwelt schonen.
Jeden Tag sorgt Gate Gourmet Schweiz dafür, dass rund 200 in Zürich startende Flugzeuge alles an Bord haben, was es für das Wohl der Passagiere braucht. Rund 290 Tonnen lädt das Unternehmen jeweils in die Flieger. «Davon kehren rund 200 Tonnen wieder zurück», sagt Chef Markus Gfeller. Rund 190 Tonnen davon entfielen auf verpackte, ungebrauchte Lebensmittel, Getränke und Ausrüstungsgegenstände wie Trolleys, Tabletts, Besteck, Geschirr, Servietten, Decken, Kissen und Dutyfree-Artikel.
Nur etwas mehr als zehn Tonnen können nicht mehr verwendet werden. Drei Viertel davon sind Speisereste und Müll. Sie müssen vernichtet werden, weil das Gesetz das zum Schutz vor Seuchen so vorschreibt. «Immerhin entsteht dabei Wärme und Strom», so Gfeller. 1,3 Tonnen Pet, Glas, Papier und Tetra-Packs könne man recyceln, führt der Manager weiter aus. Und aus 1,5 Tonnen Getränkeresten werden Biogas gemacht.
Clevere Kamera und Waage helfen sparen
Gate-Gourmet-Mutter Gate Group kocht weltweit jährlich Essen für 590 Millionen Reisende auf 3,5 Millionen Flügen. Und dabei wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Im Zentrum stehen dabei die sauberere und sparsamere Energieversorgung, Müllreduzierung und Wassereinsparung. Es sind aber nicht immer nur Großprojekte, die dabei Fortschritte bringen, wie Gfeller kürzlich bei einer Veranstalung demonstrierte.
Ein Beispiel ist ein neues System eines Schweizer Jungunternehmens, das Essensverschwendung in Lounges reduzieren hilft, die Gate Group Schweiz für Airline-Kunden betreibt. Es ist an sich einfach. Über die Tonnen, in die Essensreste geworfen werden, befindet sich eine Kamera. Sie nimmt bei jedem Gebrauch Fotos auf und eruiert mit künstlicher Intelligenz, was da eben weggeworfen wurde. Zugleich steht unter der Tonne eine exakte Waage. So weiß das System von Kitro, wie viel weggeworfen wurde.
Spülen fast ohne Wasser
Die Lounges am Flughafen Zürich konnten so feststellen, dass überdurchschnittlich viele Bananen weggeworfen wurden, weil sie nicht mehr so schön aussahen. Jetzt werden sie für Bananen-Schocko-Mousse weiterverwendet. Oder sie haben danke dem System von Kitro festgestellt, dass abends mit Abstand am meisten weggeworfen wird. Mit der Verwendung kleineren Schüsseln zur Präsentation der Speisen konnte man im Anschluss dafür sorgen, dass das Büffet trotzdem immer voll aussah, aber weniger weggeworfen werden musste. Das sorgte nicht nur für weniger Foodwaste, sondern auch Einsparungen.
Ein weiteres einfaches System führte Gate Gourmet in der Großküche am Flughafen Zürich schon vor zwölf Jahren ein. Die Besteckreinigung wird seither mit einer Maschine von Walther Trowal gemacht. Löffel, Gabeln und Messer laufen seither in ein rundes Gefäß ein, in dem sich Porzellanstäbchen befinden. Die schrubben das Besteck im Nu sauber. Danach werden sie in der Spüleinrichtung mit Frischwasser klargespült und desinfiziert. Und zuletzt werden sie in einer zweiten Maschine mit kleinen Maiskügelchen poliert und getrocknet.
2,5 Tonnen Besteck – jeden Tag
Das deutsche Unternehmen verspricht einen massiv reduzierter Verbrauch von Spülmittel und Wasser. Auch Energie wird gespart, da das wenige Wasser nur 40 Grad warm sein muss. Und auch weniger Personal braucht die Anlage von Walther Trowal. Das rechnet sich für Gate Gourmet sowohl vom Umweltgedanken her als auch von den Kosten. Immerhin werden alleine in Zürich täglich 2,5 Tonnen Besteck gereinigt.