Mutiges neues Design
Warum sich Condor für Streifen entschied
Der Ferienflieger macht seine Jets zu Hinguckern. Doch überzeugen die Streifen die Luftfahrtfans? Condor-Chef Ralf Teckentrup macht sich keine Sorgen - aus eigener Erfahrung.
Der erste Airbus A330-900 von Condor mit der neuen Bemalung der Airline, zu sehen …
… bei Airbus in Toulouse.
Der Airbus A321 mit dem Kennzeichen D-AIAD trägt schon gelbe Streifen …
… und fliegt schon am 5. April mit Fluggästen nach Lanzarote.
Der neue Look für Condors Flugzeuge: Streifen in insgesamt fünf Farben …
… werden die Jets zieren. Rund 80 Prozent der Flotte soll bis 2024 umlackiert sein.
Auch am Schriftzug und Logo hat Condor Änderungen vorgenommen – hier zu sehen im Twitter-Profilbild der Airline.
So sieht die aktuelle Bemalung von Condor aus – hier zu sehen auf einer Boeing 767.
Als Condor noch Thomas-Cook-Tochter war, trugen die Flieger ein Herz auf dem Heck.
Ein Blick weiter in die Vergangenheit: Eine Boeing 727 von Condor. Mit dem Modell startete die Airline ab 1965 ins Jet-Zeitalter.
Der erste Airbus A330-900 von Condor mit der neuen Bemalung der Airline, zu sehen …
… bei Airbus in Toulouse.
Der Airbus A321 mit dem Kennzeichen D-AIAD trägt schon gelbe Streifen …
… und fliegt schon am 5. April mit Fluggästen nach Lanzarote.
Der neue Look für Condors Flugzeuge: Streifen in insgesamt fünf Farben …
… werden die Jets zieren. Rund 80 Prozent der Flotte soll bis 2024 umlackiert sein.
Auch am Schriftzug und Logo hat Condor Änderungen vorgenommen – hier zu sehen im Twitter-Profilbild der Airline.
So sieht die aktuelle Bemalung von Condor aus – hier zu sehen auf einer Boeing 767.
Als Condor noch Thomas-Cook-Tochter war, trugen die Flieger ein Herz auf dem Heck.
Ein Blick weiter in die Vergangenheit: Eine Boeing 727 von Condor. Mit dem Modell startete die Airline ab 1965 ins Jet-Zeitalter.
«Aufmerksamkeit werden die Flieger bekommen, aber wirklich schön ist das nicht» oder «Ich habe mich verliebt, sehr gelungen» – das sind zwei typische Reaktionen auf das neue, gestreifte Design der Flugzeuge von Condor. Das Pro- und das Kontra-Lager ist dabei in etwa gleich stark, 51 zu 49 Prozent beträgt das Verhältnis aktuell unter den Leserinnen und Lesern von aeroTELEGRAPH, wie eine Umfrage zeigt (am Ende des Artikels).
Remo Masala, der den neuen Markenauftritt für Condor entworfen hat, ist nicht überrascht und sagt: «In der Designwelt hat man zwei Möglichkeiten: Man ist sehr gefällig, dann motzen die Leute, dass man nichts verändert hat. Oder man ist das Gegenteil und dann polarisiert es und die Leute bekommen einen kleinen Schock – das ist ganz normal.»
«Ich habe auch ein paar Tage gebraucht»
Auch Condor-Chef Ralf Teckentrup gesteht, er habe «zuerst tief Luft geholt», als er die Streifen erstmals gesehen habe. «Und ich habe auch ein paar Tage gebraucht», so der Manager bei einer Pressekonferenz. «Aber je mehr ich drüber nachgedacht habe und je mehr ich drüber geredet habe, desto mehr habe ich verstanden, dass es für unser Unternehmen genau das Richtige ist», erzählt Teckentrup.
Der Airline-Chef gibt sich überzeugt: «Wer jetzt noch nicht ganz glücklich ist mit dem Auftritt, wird es in zwei bis vier Wochen ganz bestimmt sein», so Teckentrup. Und er fügt an: «Vielleicht auch schon in zwei bis vier Tagen.»
Badetuch, Sonnenschirm, Eisdiele
Die bunten Streifen, das relativ kleine Logo, der relativ kleine Schriftzug auf den Jets – dieses mutige Design soll deutlich machen, dass Condor ein neues Kapitel aufgeschlagen hat. Nicht mehr als Lufthansa-Tochter, nicht mehr als Thomas-Cook-Tochter, sondern als eigenes Unternehmen, mit dem Finanzinvestor Attestor als Eigentümer im Hintergrund.
Und warum gerade die Streifen? «Wir haben uns ein Muster gesucht, was typisch für den Urlaub ist, für Freizeit. Die Streifen sind etwas Zeitloses», erklärt Designer Masala. Man finde sie immer wieder, ob auf dem Badetuch, dem Sonnenschirm oder in der Eisdiele.
«Streifen stehen einem Flugzeug am besten»
Zudem habe man sich überlegt, wie Flugzeuge bemalt würden. «Die Airline schreibt groß ihren Namen drauf und wählt dann eine neue Farbe, aber viel mehr passiert meist nicht bei neuen Lackierungen», sagt Masala. «Wir dachten, da geht mehr.» Man habe viel ausprobiert, Kreise, Farbverläufe und mehr. «Es kam heraus: Streifen stehen einem Flugzeug am besten, Streifen kleiden die Form eines Flugzeuges am besten», so der Designer.
Bild: Condor
Dank der Streifen sollen die Flugzeuge auch ohne riesigen Schriftzug als Condor-Jets erkennbar sein. Die Airbus A320, A321 und Boeing 757 wird es mit roten, blauen, grünen und gelben Streifen geben. Die neuen Langstreckenjets vom Typ A330-900 erhalten grüne, blaue und beige. Die ausscheidenden Boeing 767 bekommen keine neue Bemalung mehr.
In der Kabine dezenter
Während die Flugzeuge von außen ein Blickfang sind, sollen sie von innen anders daherkommen. «In der Kabine werden wir dezent und zurückhaltend bleiben, aber die Streifen werden trotzdem präsent sein», so Condor-Chef Teckentrup.
Condor hat an dem neuen Design bereits seit 2016 gearbeitet, als sich die Fluglinie erstmals mit der Erneuerung der Langstreckenflotte beschäftigte. Diese verzögerte sich aber immer wieder. So wird sie erst jetzt umgesetzt, da die ersten A330-900 im Herbst erwartet werden.
Markenauftritt kostet zwei Millionen Euro
Der gesamte neue Markenauftritt, zu dem neben dem neuen Flugzeugdesign auch Änderungen an Logos, Schriftzügen, Uniformen und viele andere Neuerungen gehören, hat Condor laut dem Airline-Chef zwei Millionen Euro gekostet.
Die neue Lackierung erhalten die A330-900, wenn sie frisch produziert werden, die anderen Flugzeuge bekommen das neue Kleid, wenn aufgrund von Abnutzung eine neue Bemalung nötig wird.