Westray - Papa Westray

Kürzester Linienflug der Welt soll elektrisch werden

Der Linienflug zwischen den schottischen Inseln Westray und Papa Westray ist der kürzeste der Welt. Nun könnte er einen zweiten Rekord holen.

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Die Verbindung zwischen den beiden schottischen Insel Westray und Papa Westray ist weltberühmt. Sie ist der kürzeste Linienflug der Welt. Start- und Zielflughafen sind weniger als drei Kilometer voneinander entfernt. Die zweimotorigen Propellerflieger vom Typ Britten-Norman BN-2 Islander brauchen drei Minuten für die Strecke, bei Rückenwind kann die Flugzeit auch mal nur eine Minute betragen.

Nun könnte die Route einen weiteren Rekord holen. Aufgrund ihrer Kürze ist sie ein heißer Kandidat für den allerersten Elektro-Linienflug der Welt. Die schottische Regionalfluglinie Loganair, welche die Flüge zwischen Westray und Papa Westray durchführt, will ihre Britten-Norman Islander auf Elektroantrieb umrüsten.

Inseln in Schottland ideal für E-Flieger

Am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der britischen Universität Cranfield wird bereits konkret am Vorhaben gearbeitet. Das Projekt Fresson, benannt nach dem schottischen Luftfahrtpionier Earnest Fresson, hat zum Ziel, der Elektromobilität in kleinen Schritten den Weg in die kommerzielle Luftfahrt zu ebnen. Dafür soll zuerst bewiesen werden, dass sich elektronische Triebwerke auch bei bisherigen Fliegern gut einsetzen lassen. Mit den neunsitzigen Islander von Loganair und deren Inselflügen im Norden von Schottland haben die Forscher ein optimales Testfeld dafür gefunden.

Die kurze Flugzeit zwischen den Inseln ist bereits für heutige Flugzeuge mit Elektroantrieben realistisch. Für die Britten-Norman Islander ist der Rekordflug jedoch nur eine von mehreren Insel-Touren. Zu den weiteren Zielen innerhalb des Orkney-Archipels sind die Flugzeuge auch bis zu 20 Minuten in der Luft, schreibt das Magazin The Economist. Auch diese Distanz soll noch machbar sein, heißt es.

«Technisch machbare Lösung»

Loganair-Chef Jonathan Hinkles scheint vom Ansatz überzeugt zu sein. Projekten für große Verkehrsflieger mit Elektroantrieben steht er zwar eher skeptisch gegenüber. Seine Propellerflieger bieten in seinen Augen jedoch eine realistische Plattform. «Mit der Islander sind wir zuversichtlich, dass es funktioniert», sagte er dem Economist. Die Universität in Cranfield erhofft eine Zertifizierung durch die Europäischen Luftfahrtbehörde Easa 2023 oder 2024.

Auch den Gemeinden der Orkney-Inseln sollte es gelegen kommen, dass künftig Elektroflieger für die Verbindung zwischen den abgelegenen Inseln zuständig sind. Die Region sieht sich selber als Vorreiter in Sachen grüner Energie. So besitzt sie den höchsten Anteil an elektrischen Fahrzeugen in Schottland und produziert mit Windkraft mehr Energie, als sie benötigt. Mithilfe der Elektroflieger wird ihre Öko-Bilanz nochmals besser.

Im oben stehenden Video eine Reportage zum kürzesten Flug der Welt.

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