In Melbourne versucht ein falscher Techniker, die Kontrolle über einen Inlandsflug zu übernehmen. Doch noch vor dem Einstieg wird er überwältigt, als Passagiere eine Schrotflinte entdecken.
Kurz vor Ende des Boardings betreten Techniker ein Flugzeug – ein alltäglicher Vorgang mit unterschiedlichen Ursachen. Doch auf Jetstar-Flug JQ610 von Avalon, dem zweiten Flughafen Melbournes, nach Sydney war es anders. Der Techniker, der am 6. März gegen 14:20 Uhr versuchte, den Airbus A320 mit der Kennung (VH-YXQ) zu betreten, fiel auf.
«Er war außergewöhnlich jung», erinnert sich Passagier Barry Clark gegenüber der australischen Nachrichtenseite 7 News. Der Mann versuchte, über die vordere Treppe an Bord zu gelangen, wurde jedoch von einer Flugbegleiterin gestoppt. «Plötzlich tauchte eine Schrotflinte auf, und ich hatte Angst, dass er die Flugbegleiterin erschießt», berichtet Clark weiter. Gemeinsam mit anderen Passagieren und dem Kapitän gelang es ihm, den falschen Techniker zu überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.
Die Beamten nahmen den jungen Mann fest und entdeckten neben der Schrotflinte angeblich auch scharfe Munition. Später teilten die Behörden mit, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen 17-jährigen Teenager aus einer Nachbargemeinde handelte, der zuvor noch nie polizeilich in Erscheinung getreten war. Das Motiv des Jugendlichen ist weiter unklar.
Erste Ermittlungen ergaben, dass der 17-Jährige mit dem Auto zum Flughafen Avalon gefahren sein soll, dieses versteckte und anschließend ein Loch in den Flughafenzaun schnitt. Er wurde verhaftet und unter anderem wegen versuchter unbefugter Übernahme der Kontrolle über ein Flugzeug, Gefährdung der Luftfahrtsicherheit und der Beteiligung an einer Bombendrohung angeklagt.
Der Flug wurde nach dem Vorfall abgesagt, und der Flughafen vorübergehend geschlossen, um von Spezialeinsatzkräften sowie einem Bombenräumkommando untersucht zu werden. Gegen 22:00 Uhr konnte der Flughafen, an dem ausschließlich Inlandsflüge durchgeführt werden, wieder geöffnet werden.
«Die Sicherheit unserer Passagiere und der Besatzung hat für uns oberste Priorität, und wir können bestätigen, dass keine Verletzungen gemeldet wurden», sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft. «Dieser Fall wird weiterhin von der Polizei von Victoria bearbeitet, und wir unterstützen ihre laufenden Ermittlungen voll und ganz.»