USA
Die nächste neue Airline steht in den Startlöchern
Nicht nur Breeze Airways wagt sich in den USA an den Start. Ein Ex-Manager von United arbeitet ebenfalls an einem Billigflieger.
Boeing 737-800: Auf dieses Modell setzt die neue Airline.
Boeing 737-800: Auf dieses Modell setzt die neue Airline.
Nur drei Monate, nachdem er seinen Job als Finanzchef von United Airlines aufgegeben hatte, kaufte Andrew Levy Mitte 2018 die Reste der Charterfluggesellschaft Xtra Airways. Dann ging er auf Investorensuche, um aus seinem neuen Unternehmen einen Billigflieger zu machen. Geplant war der Start der Airline für Ende 2019 mit fünf Flugzeugen.
Einerseits ist Levy spät dran, denn die Fluglinie ist noch nicht gestartet. Sie hat noch nicht mal einen Namen. Andererseits hat der Manager bei Investoren mittlerweile 125 Millionen Dollar für sein Vorhaben eingesammelt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Man sei nun bereit für den Aufbau der neuen Fluggesellschaft, sagt Levy.
Erste Boeing 737 soll bald landen
Die Flotte wird aus Boeing 737-800 bestehen. Ein erster Jet mit 189 Sitzen soll schon nächste Woche von der Leasingfirma Gecas geliefert werden und im Sommer Charterflüge durchführen. Später im Jahr sind dann erste Kurzstrecken-Linienflüge geplant.
Levys Fluglinie ist schon die zweite, die in den USA im laufenden Jahr starten will. Erst vor wenigen Tagen hatte David Neeleman angekündigt, dass seine Breeze Airways noch 2020 abheben soll – zunächst mit gebrauchten Embraer E195, später mit 60 Airbus A220.
Konkurrenz will man vermeiden
Beide Start-ups wollen große Flughäfen vermeiden. Allerdings visiert Levy kürzere Routen an als Breeze. Er will kleine Airports mit Inlandsurlaubszielen verbinden und dabei die Kernmärkte von Konkurrenten vermeiden. Generell gelte aus seiner Sicht: «Die beste Art, in der Luftfahrtindustrie zu konkurrieren, ist, nicht zu konkurrieren.»
Man ziele auf die «kleine, kleine Nische» der Passagiere, die preissensitiv seien und große, volle Flughäfen vermeiden wollten. «Aber im Markt USA kann sogar eine kleine Nische eine große Chance sein», so Levy, der auch im Verwaltungsrat von Copa Airlines aus Panama sitzt. Sein Start-up ist noch mit der Auswahl von Flughäfen und Routen beschäftigt.
Langsam und stetig größer werden
2019 hatte Levy angekündigt, in vier Jahren werde die neue Fluggesellschaft schon 45 Flugzeuge besitzen. Nun sagte er lediglich, man wolle sich am Billigflieger Allegiant orientieren, den er einst mitgegründet hatte. «Wir werden das Unternehmen ein wenig so aufbauen wie Allegiant, langsam und stetig», so der Manager.