Und in 100 Jahren? KLM ist eine der Airline, die sich aktiv darum bemühen, klimafreundliche Lösungen für die Luftfahrt zu finden. Sie erklärte etwa, sie verpflichte sich, über einen Zeitraum von zehn Jahren 75.000 Tonnen nachhaltigen Treibstoff jährlich zu nutzen. Dieser soll aus einer Anlage stammen, die der Biotreibstoff-Hersteller Sky NRG im Küstenort Delfzijl im Norden der Niederlande bis 2022 errichtet.
KLM
2022 nimmt in den Niederlanden die erste europäische Fabrik für Biokerosin den Betrieb auf. KLM verpflichtet sich, den Großteil der Produktion abzunehmen.
Anfang des Jahres hatte die Europäische Union in ihrem Luftfahrt-Umweltreport erklärt: Sie hält nachhaltige Flugzeugtreibstoffe für enorm wichtig und will Anreize zur Nutzung schaffen. Sie ist aber dennoch pessimistisch bei den Erfolgsaussichten. Der Verbrauch werde «in der nahen Zukunft wahrscheinlich bei unter ein Prozent des gesamten EU-Luftfahrt-Treibstoff-Verbrauchs bleiben», hieß es. Dagegen will nun KLM etwas tun.
Die niederländische Fluggesellschaft teilte am Montag (27. Mai) mit, sie verpflichte sich, über einen Zeitraum von zehn Jahren 75.000 Tonnen nachhaltigen Treibstoff jährlich zu nutzen. Dieser soll aus einer Anlage stammen, die der Biotreibstoff-Hersteller Sky NRG im Küstenort Delfzijl im Norden der Niederlande bis 2022 errichtet. Es ist die erste Produktionsstätte in Europa.
Dort sollen pro Jahr 100.000 Tonnen nachhaltiger Flugkraftstoff entstehen, von denen KLM drei Viertel kauft. Als Grundstoff werden Abfälle wie Altspeiseöl verwendet, die mehrheitlich aus der regionalen Industrie stammen. Die Anlage wird mit nachhaltigem Wasserstoff betrieben, der aus Wasser und Windenergie gewonnen wird.
Die Airline hofft, mit dem neuen Treibstoff die CO2-Emissionen im Vergleich zu Kerosin um 85 Prozent zu senken. Wie weit genau KLM mit den 75.000 Tonnen kommt, ist schwer zu sagen, da die Airline keine Angabe zu ihrem Gesamtverbrauch macht. KLM-Chef Pieter Elbers sagte jedoch, pro Jahr würde die Fluggesellschaft mit dem Treibstoff 200.000 Tonnen CO2-Emissionen vermeiden, oder so viel wie auf 1000 Flügen zwischen Amsterdam und Rio de Janeiro anfallen würden.