Airbus, ATR und Boeing
Trump stoppt Flugzeugverkäufe nach Iran
Die USA annullieren die Exportlizenzen von Airbus, ATR und Boeing. Dadurch sind Dutzende von anstehenden Lieferungen von Flugzeugen in den Iran blockiert.
Airbus A330 von Iran Air: Zwei fabrikneue Maschinen des Typs konnte Iran Air bereits übernehmen.
Airbus A330 von Iran Air: Zwei fabrikneue Maschinen des Typs konnte Iran Air bereits übernehmen.
Airbus hat die ersten Flugzeuge schon geliefert. Im März 2017 übernahm Iran Air zwei fabrikneue A330-200 und einen neuen A321-200. Auch ATR hat bereits neue Flieger an die iranische Nationalairline übergeben. Der französisch-italienische Turboprophersteller lieferte acht neue ATR72. Viele mehr hätten in den kommenden Monaten folgen sollen.
Daraus wird nun nichts. Die USA haben die Lizenz für Flugzeuglieferungen in den Iran annulliert. Finanzminister Steve Mnuchin erklärte am Dienstagabend (8. Mai), sie werde in 90 Tagen ihre Gültigkeit verlieren. Das ist eine direkte Folge der Kündigung des 2015 ausgehandelten Atomsperrvertrages mit dem Iran durch Präsident Donald Trump.
US-Lizenz ist zwingend
Airbus, ATR und Boeing verlieren dadurch Dutzende Aufträge. Iran Air hat bei den Europäern 46 Jets der A320-Familie, 38 Jets der A330-Familie und 16 A350 geordert. Bei ATR hat die Staatsairline insgesamt 20 Flieger bestellt. Und Boeing konnte Aufträge für 50 737 Max 8, 15 777-300 ER und 15 777-9 X von ihr einsammeln. Daneben entschied sich Iran Aseman für 30 Boeing 737 Max.
Alle Hersteller brauchen die US-Lizenz, weil mehr als zehn Prozent der Teile ihrer Flugzege aus den USA stammen. Sie erklärten nun, sie müssten die Entscheidung der USA analysieren. Das brauche eine gewisse Zeit. Man folge aber den Vorgaben der Regierung in Washington.
Dringende Flottenerneuerung
Die iranischen Fluggesellschaften wären auf die neuen Flugzeuge angewiesen. Ihre Flotten sind wegen des jahrzehntelangen Embargos durch den Wesen massiv überaltert. Nun werden sich die Airlines wohl anderswo umsehen müssen. Iran Aseman und Iran Airtour unterzeichneten kürzlich Vorverträge über die Lieferung von je 20 Sukhoi Superjets.