Erneute Tests für GE9X

Triebwerk der 777X macht Boeing wieder Probleme

Tests am Triebwerk der Boeing 777X müssen wiederholt werden. Zweifel an pünktlichen Auslieferungen wachsen. Und für die 777-8 scheint die Nachfrage überschaubar zu sein.

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Anfang des Jahres machte das GE9X-Triebwerk für die Boeing 777X Probleme. Nach dem Austausch einer Komponente konnte der Jetmotor von General Electric im März dann jedoch erstmals an einer umgerüsteten Boeing 747-400 in der Luft getestet werden. Die Schwierigkeiten schienen überwunden. Doch offenbar läuft immer noch nicht alles glatt.

So sagte Boeings Finanzchef Greg Smith nun bei einer Konferenz, es gebe beim Triebwerk und dessen Tests einige «Herausforderungen». Daher seien nun Wiederholungen von Tests notwendig, erklärte Smith laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters und der Zeitung Seattle Times. Vom Hersteller General Electric gab es zunächst keine Stellungnahme.

Emirates wartet auf 777-9

Das GE9X ist das größte Flugzeugtriebwerk der Welt. Sein Gehäuse übertrifft mit 4,4 Metern Durchmesser die Rumpfbreite eines Airbus A320 um fast einen halben Meter. Je zwei dieser Monstertriebwerke werden die fast 70 Meter lange Boeing 777-8 und die mehr als 76 Meter lange 777-9, die beiden Varianten der 777X, in die Luft bringen.

Die Frage angesichts der erneuten Tests ist, ob der Zeitplan für die Auslieferungen der 777X in Verzug geraten könnte. Emirates-Präsident Tim Clark, dessen Fluglinie 150 Exemplare des Modells geordert hat, sagte kürzlich im Gespräch mit dem Fachmagazin Air Transport World: «Die 777X ist schon sechs bis acht Monate hinter der Linie.» Damit bezog sich Clark auf Boeings ursprünglichen Plan für einen Erstflug im Jahr 2018. Mittlerweile ist dieser für Ende Juni 2019 geplant. Würden die ersten 777X nicht wie erhofft Mitte 2020 bei Emirates eintreffen, würde man Leasingverträge für die aktuellen 777-300ER verlängert, so Clark.

Lufthansa plant mit Sommer 2020

Lufthansa schreibt in einer aktuellen Aussendung, sie werde als eine der ersten Airlines weltweit «im Sommer 2020 ihre erste Boeing 777-9 erhalten». Sie hat 20 der Jets geordert. Boeing-Chef Dennis Muilenburg hatte vergangene Woche gesagt, er sehe zurzeit keine Gründe dafür, dass sich am Zeitplan für die 777X etwas ändern sollte. Boeings Finanzchef Smith erklärte nun, man plane weiterhin mit ersten Auslieferungen im Jahr 2020.

Ein Informant der Nachrichtenagentur Reuters sagte dagegen, das Flugtestprogramm sei ursprünglich auf 14 Monate ausgelegt gewesen, strengere Zertifizierungen nach den beiden 737-Max-Unglücken könnten jedoch zu einer Verlängerung führen. So sei denkbar, dass die Boeing 777-9 erst ab Ende 2020 oder sogar erst ab 2021 an die Kunden gehe.

Kommt Boeing 777-8 später?

Derweil ist die Nachfrage nach der kleineren 777-8 laut Seattle Times überschaubar. Boeing baut zuerst die größere 777-9 und es wurde erwartet, dass die 777-8 rund ein Jahr später folgt. Smith sagte nun, Boeing «schaut sich das Timing und die Nachfrage für die -8 an und wird sehen, ob das noch Sinn macht, oder ob wir das nach hinten verschieben wollen».

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