Deutsche Charterairline
Sundair fliegt unter den Schutzschirm
Die deutsche Charterairline begibt sich unter den Schutzschirm. Das spezielle Insolvenzverfahren hilft Sundair, weiterzufliegen und sich neu aufzustellen.
Flieger von Sundair: Die Airline wurde vor vier Jahren gegründet.
Flieger von Sundair: Die Airline wurde vor vier Jahren gegründet.
Condor wird ihn Ende November verlassen. Eine andere deutsche Fluggesellschaft wird sich neu unter ihn begeben. Sundair hat am Freitag (30. Oktober) beim Amtsgericht Stralsund ein Schutzschirmverfahren eingereicht. Dies bestätigen zuerst gut informierte Quellen aeroTELEGRAPH und inzwischen auch das Unternehmen selbst.
Das Schutzschirmverfahren ist die mildeste Form der Insolvenz nach deutschem Recht. Es ist eine Sonderform des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Es kann nur beschlossen werden, wenn das Unternehmen lediglich drohend zahlungsunfähig ist und positive Sanierungsaussichten bestehen. Das bedeutet, dass Sundair wie geplant weiterfliegen wird.
Löhne sind gesichert
Das Schutzschirmverfahren wird es der unter der Corona-Krise leidenden Fluglinie ermöglichen, Verträge mit Lieferanten, darunter auch Leasinggesellschaften, neu zu verhandeln. «Mithilfe des Schutzschirmverfahrens wollen wir uns innerhalb kurzer Zeit neu aufstellen – und zwar bei laufendem Flugbetrieb», kommentiert Gründer und Geschäftsführer Marcos Rossello.
Man habe die rund 240 Mitarbeitenden an den verschiedenen Standorten über das geplante Vorgehen sowie die weiteren Schritte unterrichtet, teilte Sundair weiter mit. Die Löhne und Gehälter der Angestellten von Sundair sind während des Schutzschirmverfahrens über die Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Seit drei Jahren in der Luft
Zusätzlich habe man bereits Gespräche mit wichtigen Gläubigern und Partnern geführt. «Die Reaktionen waren äußerst positiv», so Rossello. Alle hätten «volle Unterstützung zugesagt und angekündigt, weiter mit Sundair zusammenzuarbeiten».
Sundair wurde 2016 gegründet und nahm 2017 den Betrieb auf. Die Charterairline besitzt eine Flotte von zwei Airbus A319 und fünf A320.