Letzte Aktualisierung: um 22:02 Uhr

Deutschland

So trifft das Aus von Germania die Regionalflughäfen

Die großen deutschen Flughäfen können das Ende von Germania verkraften. Für einige kleine Airports ist der Wegfall hingegen brutal. Eine Übersicht.

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Am Montag (4. Februar) beantragte Germania Insolvenz, in der folgenden Nacht stellte die deutsche Fluggesellschaft den Betrieb ein. Es ist die dritte größere Airline-Pleite der letzten Zeit in Deutschland nach Air Berlin und Small Planet und der Schließung von Azur Air Deutschland.

Vom Germania-Aus sind in Deutschland nicht nur die großen Flughäfen in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München und Hamburg betroffen. Die Fluggesellschaft war auch an vielen Regionalflughäfen vertreten. Wie hart es welchen der kleineren Airport trifft in der Übersicht:

Rostock-Laage: Für den Flughafen in Mecklenburg-Vorpommern ist das Aus von Germania sehr hart. Er verliert auf einen Schlag den Großteil seines Angebots zu Urlaubszielen rund ums Mittelmeer, am Roten Meer und auf den Kanarischen Inseln. 2018 zählte Rostock-Laage 296.027 Passagiere. Davon reisten rund 130.000 oder 43 Prozent mit Germania.

Friedrichshafen: Auch den Bodensee-Airport trifft das Ende von Germania heftig. 2018 sorgten fünf wöchentliche Abflüge im Winter und ein umfangreiches Angebot im Sommer dafür, dass rund ein Drittel der Fluggäste auf das Konto der nun insolventen Fluglinie gingen. «Das Management des Bodensee-Airport arbeitet nun mit Hochdruck am Aufbau von alternativen Flugangeboten, um die jetzt entstandene Lücke im Flugangebot möglichst umgehend zu schließen», teilt der südlichsten Verkehrsflughafen Deutschlands mit. Friedrichshafen wurde immer wieder von Pleiten hart getroffen, etwa dem von Intersky oder VLM.

Nürnberg: Am bayerischen Flughafen hatte Germania zuletzt einen Marktanteil von rund 11 Prozent und war drittgrößte Fluglinie. Betroffen vom Aus der Airline sind derzeit rund 17 Abflüge pro Woche. «Wir finden es sehr schade, dass die Germania als größte touristische Airline am Standort aus dem Markt austritt», so Geschäftsführer Michael Hupe. «Wir werden uns bemühen, die Lücken so bald wie möglich zu füllen, auch wenn das für dieses Jahr nicht vollumfänglich möglich sein wird.»

Bremen: Auch der Airport der Hansestadt spürt das Ende der Traditionsairline. Vergangenes Jahr flogen 2,6 Millionen Passagiere ab Bremen. Germania hatte daran einen Anteil von 300.000 oder rund 12 Prozent. Gemäß der Zeitung Weser-Kurier verhandelt der Flughafen bereits mit großen Reiseveranstaltern und spricht mit ihnen über eine Weiterführung der Routen ab Bremen, die vor allem zu Warmwasserzielen aber auch nach Island führten.

Leipzig/Halle: Der Airport ist nach eigenen Angaben nicht von der Pleite betroffen, da Tui die von Germania durchgeführten Flüge bereits vor einiger Zeit selbst übernommen hat.

Dresden: Auch in Dresden war die nun insolvente Fluglinie präsent. Das kontinuierlich wachsende Engagement von Germania habe entschieden zum Passagierplus im Jahr 2018 beigetragen, meldete er vor Kurzem. Germania bot 23 Ziele ab dem sächsischen Airport an. Nun muss er für Ersatz sorgen.

Erfurt/Weimar: Der Flughafen in Thüringen verliert mit Germania seinen mit Abstand größten Kunden. Germania transportierte im vergangenen Jahr 70 Prozent aller Passagiere oder rund 185.000 von insgesamt 263.000 Reisenden. Nun fliegen den Airport nur noch Corendon und Fly Egypt an.

Stuttgart: Am schwäbischen Airport ist der Marktanteil von Germania verschwindend klein. Er beträgt gerade Mal 0,6 Prozent.

Münster/Osnabrück: An dem Flughafen bediente Germania 20 der 27 Ziele und war für rund 26 Prozent der Passagiere verantwortlich, wie die Zeitung Westfälische Nachrichten schreibt. Insgesamt zählte Münster/Osnabrück vergangenes Jahr rund eine Million Fluggäste.