Überführung nach Australien
Silk Air bringt ihre Boeing 737 Max ins Trockene
Die Singapurer Luft ist zu feucht, wenn man Flugzeuge länger dort parken will. Daher muss die Singapore-Airlines-Tochter Silk Air ihre Jets nun nach Australien bringen.
Flugzeuge auf Apas-Parkplatz: Bald sind auch 737 Max von Silk Air hier.
Flugzeuge auf Apas-Parkplatz: Bald sind auch 737 Max von Silk Air hier.
Das Wetter in Singapur macht es manchem nicht einfach. «Die relative Luftfeuchtigkeit ist für Europäer eigentlich permanent schwer erträglich», ist etwa auf einer Reisewetter-Webseite zu lesen. Und was für Touristen aus Europa gilt, trifft in gewisser Weise auch auf Flugzeuge zu, wenn sie längere Zeit geparkt werden. Ständig im Feuchten zu stehen, tut ihnen nicht gut. Das gilt erst recht, wenn etwa im November die Regenzeit beginnt.
Daher hat die Singapore-Airlines-Tochter Silk Air ein Problem: Schon seit März muss sie – wie alle anderen Betreiber auch – ihre sechs Boeing 737 Max am Boden halten. Daher will die Airline diese Flugzeuge künftig an einem Ort abstellen, der deutlich trockener ist. Im Northern Territory mitten in Australien gibt es im Sommer zwar gelegentlich starke Gewitter, doch generell ist es hier vor allem sehr heiß und trocken. Am Flughafen der Stadt Alice Springs bietet die Firma Asia Pacific Aircraft Storage (Apas) Platz für die Flieger.
Flühe ohne Passagiere und MCAS
Laut der Zeitung Financial Times sind sich Silk Air und Apas vor einiger Zeit über die Lagerung der Boeing 737 Max einig geworden. Am Dienstag (24. September) meldete dann das Fachportal Flightglobal, die australische Luftfahrtbehörde Casa habe nun auch die nötige Genehmigung für die Überführungsflüge erteilt.
Demnach hat Silk Air sechs Monate Zeit, ihre Flieger nach Alice Springs zu bringen. Dabei muss es sich um reine Überführungsflüge ohne Passagiere handeln. Außerdem muss der Flug ohne das Flugsteuerungssystem MCAS stattfinden, das als einer der Auslöser für die 737-Max-Abstürze in Indonesien und Äthiopien gilt. Wie einfach oder schwierig es ist, die Software zu deaktivieren, und was das wiederum für die gesamte Flugsteuerung bedeutet, darauf geht der Bericht nicht ein.
Weitere Airlines interessiert
Apas-Direktor Tom Vincent wollte sich gegenüber Flight Global nicht zum Deal mit Silk Air äußern. Er sagte jedoch, man sei mit einer Reihe von Airlines über die mögliche Lagerung von Boeing 737 Max in Gesprächen.