Roland Gerhards, CEO beim Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung

Roland Gerhards, CEO beim Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung

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Sieben Fragen an ...

«Testflüge mit A340-600 und A380 gehören zu meinen Highlights»

Roland Gerhards, Chef beim Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Hamburg, über Lieblingsdestinationen, Gang oder Fenster und schöne Erlebnisse an Bord.

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1. Wohin führte Ihr letzter Flug?

Nach China im Oktober 2019 (Peking, Shanghai, Shenzhen). Wir haben uns vor Ort mit Innovationshubs und Technologiepartnern ausgetauscht (auch außerhalb der Luftfahrt). Beeindruckend war der Fokus auf (und der Vorsprung bei) Elektromobilität und künstlicher Intelligenz in China. Die Verbindung Peking-Shanghai wurde mit dem Hochgeschwindigkeitszug durchgeführt, einer validen (bequemen, schnellen) Alternative zum Fliegen, jedoch mit deutlich höherem Infrastrukturaufwand, allein das Terminal und der Check-in-Prozess waren Airport-like.

2. Welches ist Ihre absolute Lieblingsdestination?

Die US-Westküste und Madagaskar – zwei absolute Gegensätze. Die USA zum Selberfliegen. Grand Canyon, Las Vegas, LAX-Midfield-Crossing, Golden Gate Bridge sind nur die Highlights, auch Oregon und Washington State sind wunderbar von oben. Die USA sind einfach ein Fliegerparadies. Madagaskar ist in vielem das absolute Gegenteil als eines der ärmsten Länder der Welt. Dennoch hat es eine fantastische Natur mit endemischer Pflanzen- und Tierwelt zu bieten. Und offene, herzliche Menschen mit (noch) relativ wenig Touristeneinfluss.

3. Was war Ihr schönstes Erlebnis an Bord?

Die Early Long Flights, die ersten Passagierflüge mit Airbus-Mitarbeitenden zum Testen der Kabine mit voller Ladung sowohl mit dem A340-600 als auch dem A380. Beides Flugzeuge, an denen ich selbst mitgearbeitet habe.

4. Und welches war Ihr schlimmstes Flugerlebnis?

Schlimm gibt es beim Fliegen für mich nicht. Das skurrilste Erlebnis war eine Tupolev Tu-134, bei der eine Teilnehmerin unserer Reisegruppe mal kurz selbst steuern durfte (20 Grad bank links und rechts). Neben dem rauchenden Navigator und den losen Sitzen in der Kabine.

5. Fenster oder Gang?

Mein Herz schlägt für Fenster, mein Verstand für Gang. Beim nächsten Mal nach Corona definitiv Fenster, beim Vielfliegen dann wieder Gang. Ansonsten natürlich vorne am Steuer bei den kleinen Fliegern. Oder hinten, bei meinem eigenem Flieger – einer Stampe SV4 Baujahr 1950 – hier sitzt der Pilot nämlich hinter dem Passagier.

6. Welcher Flughafen ist für Sie der Schönste?

Berlin-Tempelhof. Geburtsort der deutschen Verkehrsluftfahrt. 1923! Wegweisend in vielerlei Hinsicht - Architektur, Passagierkonzept, Lage nur als Beispiele. Jetzt ein Mahnmal für kurzsichtige, perspektivlose Politik. Leider bin ich nie von dort geflogen, aber man soll die Hoffnung ja nie aufgeben… die Landebahnen existieren ja noch.

7. Und wohin reisen Sie das nächste Mal?

Nach San Diego hoffentlich zum Selberfliegen. Mit ein paar Freunden zusammen sind wir Mitglieder im dortigen Fliegerclub und chartern uns regelmäßig Flugzeuge. Oshkosh (größtes Fliegertreffen der Welt), New Orleans, Seattle, Yellowstone waren schon Ziele. Jetzt steht Utah mit seinen National Parks auf dem Programm und eine Übernachtung in Marble Canyon am Colorado-River (eine Runway mit Motel) sowie Monument Valley mit einem Flugplatz, den man nur von einer Seite anfliegen kann. Diesmal nehmen wir auch neue Teilnehmende mit denen wir das Fliegen in den USA nahebringen wollen.

In der Rubrik «Sieben Fragen an…» stellt aeroTELEGRAPH Menschen aus der Luftfahrt- und Reisebranche immer die gleichen sieben Fragen.

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