Ein Bild der schwedischen Küstenwache von der Suchaktion: Öl und kleine Trümmerteile wiesen die Spur zur Absturzstelle.

Ein Bild der schwedischen Küstenwache von der Suchaktion: Öl und kleine Trümmerteile wiesen die Spur zur Absturzstelle.

Kustbevakningen

Absturz nach Geisterflug

Wrack der Cessna liegt in 60 Meter tief in der Ostsee

Die in die Ostsee gestürzte Cessna Citation des deutschen Unternehmers flog weiter als erwartet. Nun untersuchen Tauchroboter das Wrack am Grund des Meeres. Und ein Video ist aufgetaucht.

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«Wir verfolgen das Flugzeug über seinen Transponder. Nach einer Weile wird uns klar, dass eine Katastrophe bevorsteht.» Schwedens Küstenwache erzählt in einem Beitrag bei Instagram, wie sie den Absturz einer Cessna Citation II am 4. September in die Ostsee erlebte.

«Das Flugzeug beginnt schnell zu sinken und nach einigen Minuten verschwindet es von unserem Bildschirm», heißt es weiter. Die Absturzstelle ist schnell gefunden. «Öl und kleine Teile des ehemaligen Flugzeugs sind auf der Wasseroberfläche zu sehen», so der Bericht. Rettungshubschrauber und Schiffe aus Schweden und Lettland werden informiert. Doch: «Schnell wird uns klar, dass es sich nicht um eine lebensrettende Operation handelt.»

Roboter tauchen nach dem Wrack

Am Dienstag (6. September) erklärte eine Sprecherin der lettischen Marine gegenüber der schwedischen Zeitung Aftonbladet, man habe mittlerweile Leichenteile im Meer gefunden. Allerdings sei man noch nicht sicher, ob es sich dabei wirklich um Körperteile der Flugzeuginsassen handele - die lettische Kriminalpolizei ermittle.

Die Sprecherin erklärte weiter, die erste Phase der Suchaktion sei abgeschlossen. Das Wrack der Cessna Citation II, das in etwa 60 Metern Tiefe in der Ostsee liege, werde nun zuerst mithilfe von Robotern untersucht.

Kontaktaufnahme nicht möglich

Der Businessjet mit dem Kennzeichen OE-FGR war im spanischen Jerez gestartet, an Bord der Eigentümer, ein deutscher Unternehmer und Pilot, dessen Frau, dessen Tochter und deren Freund. Schon im französischen Luftraum war er aber nicht mehr zu erreichen. Kampfjets stiegen auf, ein Pilot bemerkte Bewegungen in der Kabine, sah aber niemanden im Cockpit.

Die Cessna änderte - wahrscheinlich dank Autopilot - südlich von Paris und danach noch einige Male den Kurs, um zum geplanten Ziel Köln zu gelangen. Dort überflog die Maschine aber den Flughafen und steuerte schnurgerade nach Nordosten. Deutschen und dänischen Kampfjets gelang ebenfalls keine Kontaktaufnahme.

Druckabfall könnte Erklärung sein

Als die Cessna, begleitet von einem Kampfjet, die dänische Insel Bornholm passierte, nahm jemand ein kurzes Video der beiden Flugzeuge auf. Die schwedische Küstenwache erklärt in ihrem Bericht, dass Schätzungen darauf schließen ließen, dass der Maschine südlich von Gotland der Treibstoff ausgehen wird. Tatsächlich schaffte sie es weiter, ließ die Insel links liegen und stürzte erst dann vor Lettland ins Meer.

Warum es zu all dem kam, ist nicht klar. Eine Möglichkeit ist, dass die vier Menschen an Bord aufgrund eines Druckabfalls das Bewusstsein verloren.

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