Visualisierung des Polar-Jetstreams: Keine statische Größe.

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Nasa

Zwischenfälle

Warum es immer häufiger zu schweren Turbulenzen kommt

Zwei Mal an einem Tag kam es in Amerika zu schweren Turbulenzen, die Verletzte forderten, ein Mal bei Hawaiian Airlines und ein mal bei United Airlines. Zwischenfälle dieser Art dürften sich künftig häufen.

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Zwei Mal in einer Woche passierte es in den USA. Passagierflugzeuge gerieten in derart heftige Turbulenzen, dass Reisende und Besatzungsmitglieder verletzt wurden und ins Krankenhaus mussten. Besonders schlimm war es auf einem Flug von Hawaiian Airlines. 36 Insassen verletzten sich, als der aus Phoenix kommende Airbus A330 beim Anflug auf Honolulu in heftige Turbulenzen geriet.

17 Fluggäste und drei Besatzungsmitglieder mussten daraufhin ins Krankenhaus. Teilweise waren sie Bewusstlos oder konnten sich aufgrund von Verletzungen nicht mehr bewegen. Die Untersuchungsbehörde National Transportation Safety Board NTSB untersucht den Zwischenfall jetzt.

Jetstream verändert sich

Am selben Tag traf es auch eine Boeing 767 von United Airlines. Über Cancun in Mexiko geriet sie auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Houston in schwere Turbulenzen. Drei Reisende und zwei Crewmitglieder wurden verletzt und nach der Landung in ein Krankenhaus gebracht. Die Verletzungen seien «leicht», teilte die Airline hinterher mit.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es künftig häufiger zu solchen Zwischenfällen kommen wird, ist hoch. Denn: Durch den Klimawandel verändern sich die Windverhältnisse, wie Forschende der britischen University of Reading herausgefunden haben. Der Jetstream, der Transatlantikflüge gelegentlich in Rekordzeit an ihr Ziel pustet, entsteht zum Beispiel durch Temperaturunterschiede zwischen den Polen und den Tropen.

Mehr Fallwinde

Es sei nicht möglich, dass sich die Temperaturen ändern, ohne dass das etwas mit den Winden geschehe, heißt es in der Studie, die im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde. Die Klimaforschenden fanden auch andere Veränderungen. Durch den Anstieg der Temperaturen häufen sich vor allem vertikale Winde, also so genannte Fallwinde, die zwischen den verschiedenen Luftschichten wehen.

Die Auswertung von Satellitendaten für die Jahre 1979 bis 2017 ergab, dass diese Fallwinde um 15 Prozent zugenommen haben – was laut den Forschern das ist, was man laut den Berechnungen vom Klimawandel erwarten würde. Und diese Fallwinde sind es auch, die für sehr unangenehme Turbulenzen sorgen könnten.

Airlines teilen Echtzeitdaten

Flugzeuge sind gebaut, um Turbulenzen auszuhalten, doch vor allem umangeschnallte Insassen können sich wie bei Hawaiian Airlines schwer verletzen. Das ist auch ein Grund, warum rund 80 Prozent der Verletzungen durch Turbulenzen Besatzungsmitglieder betreffen. Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter müssen durch ihren Job immer wieder unangeschnallt durch die Kabine laufen. Gerade, wenn es dann überraschend wackelt, kann es gefährlich werden.

Fluggesellschaften sind sich des Problems bewusst. Der Airlinedachverband Iata etwa hat die Plattform Turbulente Aware gegründet. Airlines, die mitmachen, erhalten Echtzeitinformationen über Turbulenzen, die Crews während ihres Fluges erleben. Besatzungen auf denselben Routen können dann reagieren oder frühzeitig die Anschnallzeichen einstellen.

Immer angeschnallt bleiben

Auch die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA modernisiert gerade ihr System, in dem Pilotinnen und Piloten die Wetterbedingungen während des Fluges weitergeben. Doch die wichtigste Maßnahme, Verletzungen zu vermeiden, müssen die Reisenden selbst ergreifen: Immer a geschnallt bleiben.

Laut Daten des NTSB waren fast alle Passagierinnen und Passagiere, die während des Fluges durch Turbulenzen verletzt wurden, nicht angeschnallt oder hatten ihren Sitzplatz nicht eingenommen.

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