Die beschädigteBAE Jetstream 41 von Airlink: Am Propeller ist infolge eines Vogelschlages das obere Blatt abgebrochen.

Die beschädigteBAE Jetstream 41 von Airlink: Am Propeller ist infolge eines Vogelschlages das obere Blatt abgebrochen.

The Aviation Herald

Zwischenfall in Südafrika

Vogel trennt bei Kollision Propellerblatt ab

Eine BAE Jetstream 41 von Airlink wurde durch die Kollision mit einem Vogel in Südafrika schwer beschädigt. Ein Propellerblatt brach und durchschlug den Rumpf.

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Airlink ist vor allem für ihre Embraer-Flotte mit fast 40 Flugzeugen bekannt. Doch die ehemalige Partnerin von South African Airways betreibt auch einige British Aerospace BAE Jetstream 41, die sie auch im Charterbetrieb vermietet. Einer dieser Turbopropflieger ist jetzt bei einem massiven Vogelschlag schwer beschädigt worden.

Das Flugzeug mit dem Kennzeichen ZS-NRJ war am 3. Januar auf einem privaten Charterflug unterwegs von Johannesburg zum Diamantbergwerk Venetia in der nördlichen Provinz Limpopo, wie zuerst das auf Zwischenfälle spezialisierte Portal Aviation Herald berichtet. Im Landeanflug stieß es laut der südafrikanischen Airline dann mit einem «großen Vogel» zusammen.

Propellerblatt dringt in Kabine ein

Kollisionen mit Vögeln, sogenannter Vogelschlag, können heftige Folgen für Flugzeuge haben: beschädigte Nasen, zersplitterte Cockpitscheiben, defekte Triebwerke. Und was mit der Jetstream 41 von Airlink jetzt in Südafrika geschah, zeigt noch einmal eindrucksvoll, welche gewaltigen Kräfte bei solch einem Zusammenstoß zwischen Tier und Maschine wirken.

Eines der fünf Blätter des rechten Propellers brach, durchschlug den Rumpf der Jetstream 41 und drang in die Kabine ein. In der betroffenen Sitzreihe saß und stand niemand und so gab es keine Verletzten unter den Reisenden oder der Besatzung.

Das Propellerblatt durchschlug den Rumpf und beschädigte in der Kabine sogar die gegenüberliegende Wand und das dortige Fenster. Bild: Aviation Herald

Propellerblätter mit Holzkern

Die Propellerblätter, die zum Einsatz kamen, sind nicht aus Aluminium gefertigt. Sie stammen von der deutschen Firma MT-Propeller, die ihr Produkt Natural Composite nennt, also natürlicher Verbundwerkstoff. Dabei handelt es sich dabei im Wesentlichen um einen hochverdichteten Buchenholzkern mit Kohlefaser-Ummantelung und einer Nickel-Cobalt-Verstärkung an einem Teil der Vorderkante.

MT-Propeller erklärt auf ihrer Webseite, dass man seit der Natural-Composite-Zertifizierung 1981 mehr als 160 Vogelschlagtests nach den Vorgaben der europäischen und der amerikanischen Luftfahrtbehörde durchgeführt habe. Dabei werde ein Projektil benutzt, dass einem 4 Pfund oder 1,81 Kilogramm schwerem Vogel entspricht.

Vogel wohl schwerer als 1,8 Kilogramm

Airlink geht nicht näher darauf ein, um was für einen Vogel es sich handelte. Womöglich weiß die Fluggesellschaft dies auch gar nicht. Der gravierende Schaden deutet jedoch darauf hin, dass das Tier deutlich schwerer war als die getesteten 1,81 Kilogramm. So wiegen die in Südafrika vorkommenden Ohrengeier etwa durchschnittlich 6 Kilo, ebenso die Sattelstörche. Die Riesentrappen (kori bustard) bringen es sogar auf bis zu 19 Kilo. Die südafrikanische Luftfahrtbehörde SACAA untersucht den Vorfall.

Vogelschlag geschieht häufig in nicht allzu großer Höhe beim Start oder im Landeanflug. Daher versuchen Flughäfen Vögel mit unterschiedlichsten Methoden abzuschrecken - dabei kommen auch andere Tiere wie Schweine oder Falken zum Einsatz. Allerdings kommt es auch in großer Höhe gelegentlich zu Vorfällen. So ist etwa ein Zusammenstoß eines Jets mit einem Gänsegeier in mehr als 11.000 Meter Höhe bekannt.

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