Schubhebel: Nicht immer legen in Pakistan hier befähigte Menschen hand an.

Schubhebel: Nicht immer legen in Pakistan hier befähigte Menschen hand an.

aeroTELEGRAPH

Pakistan

Piloten schickten Freunde zu Prüfungen

Erschreckende Zustände: Die Regierung Pakistans hat eine Untersuchung der Lizenzen der Linienpiloten durchgeführt. Sie stieß auf 40 Prozent ungültige Papiere.

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Der tragische Absturz eines A320 von Pakistan International Airlines forderte 97 Menschenleben. Schuld am Unglück sind vor allem die Piloten, die abgelenkt waren und sich nicht an die Regeln und die Anweisungen der Lotsen hielten, wie im ersten Zwischenbericht zu Unglücksflug PK8303 der pakistanischen Zivilluftfahrtbehörde CAA nachzulesen ist. So etwas soll sich nicht mehr wiederholen, findet die Regierung.

Sie hat schon vor dem Unglück eine Untersuchung der Lizenzen der 860 Linienpiloten des Landes vorgenommen. Und sie stieß dabei auf schlimme Zustände. Bei vier von zehn Flugzeugführern sind die Papiere nicht in Ordnung, wie Luftfahrtminister Ghulam Sarwar am Mittwoch (24. Juni) vor der Presse sagte.

Nicht selbst an Prüfung

Nur vier Lizenzen waren zwar gefälscht. Dutzende Piloten besitzen aber offenbar eine Lizenz, obwohl sie gar keine Flugerfahrung mehr vorweisen können. 262 haben eine Lizenz erhalten, obwohl sie gar nie eine Prüfung abgelegt haben. «Sie haben eine andere Person gebeten, in ihrem Namen an der Prüfung teilzunehmen», so Sarwar.

Damit nicht genug. «Leider wurden die Piloten auch auf politischer Basis ernannt. Verdienste wurden bei der Ernennung von Piloten ignoriert», so der Minister weiter. Die Behörden haben inzwischen bereits Klagen gegen die Piloten mit ungültigen Lizenzen eingereicht. Und Pakistan International hat 150 Piloten vom Dienst suspendiert.

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