Cockpit: Die NTSB fordert längere Aufnahmezeiten des Stimmenrekorders.

Cockpit: Die NTSB fordert längere Aufnahmezeiten des Stimmenrekorders.

Depositphotos

Stimmenrekorder

Kurze Aufzeichnungen im Cockpit sorgen für Ärger in den USA

Weil der Stimmenrekorder alle zwei Stunden seine Aufnahmen überschreibt, fehlen den Ermittlern Informationen zu einem schweren Zwischenfall in New York. Die Behörde kritisiert das - nicht zum ersten Mal.

Top-Jobs

ticker-verkehrshaus

TEST - Mitarbeiter (m/w/d) Customer Care & Rezeption

Vollzeit
Verkehrshaus Luzern
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Luzern
Schweiz
Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Top jobs
Luftfahrt
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
TR/NTR Captain on A220-300

TR/NTR Captain on A220-300

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich

Es ist erst einen Monat her, dass es am New Yorker Flughafen JFK zu einer kritischen Situation kam, die auch schnell hätte anders ausgehen können. Eine Boeing 737-900 von Delta Air Lines wollte als Flug DL1943 nach Santo Domingo abheben. Der Jet beschleunigte bereits, als eine Boeing 777-200 von American Airlines die Startbahn kreuzte.

Der Tower forderte die Crew von Delta auf, den Start abzubrechen - mit den Worten «Scheiße, Delta 1943, Start abbrechen!», wie auf der Tonaufnahme des Funks zu hören ist. Die Boeing 737 kam 462 Meter vor dem Punkt, an dem die Boeing 777 die Piste gekreuzt hatte, zum Stehen, wie der erste Zwischenbericht zeigt, den die amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde National Transportation Safety Board NTSB am 10. Februar veröffentlicht hat.

NTSB erneuert Forderung nach längerer Aufnahme

Zur Auswertung des Vorfalls steht der Behörde einzig die Tonaufnahme des Towers zur Verfügung. Zwar wollte sie auch mit allen Beteiligten über den Vorfall sprechen, das klappte zunächst aber nur bei dem Personal von Delta und der Flugsicherung. Beim Cockpitpersonal von American Airlines stießen die Ermittler auf Widerstand. Man habe drei Mal versucht, mit den Beteiligten zu sprechen und drei Mal habe es nicht geklappt, so das NTSB.

Auch auf den Stimmenrekorder, im Englischen Cockpit Voice Recorder genannt, können die Ermittler nicht zurückgreifen. Zwar werden alle Gespräche im Cockpit aufgenommen, allerdings werden die Aufnahmen des Stimmenrekorders alle zwei Stunden überschrieben.

EU hat schon 25-Stunden-Regel

Das NTSB hat nun eine Forderung an die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA von 2018 erneuert. Alle neu gebauten Flugzeuge, die einen Stimmrekorder haben, sollen ein Gerät erhalten, das 25 Stunden ohne Überschreibungen aufnimmt. Ab 2024 sollen zudem alle Flieger, die über Stimmrekorder und Flugdatenschreiber verfügen, entsprechend nachgerüstet sein, verlangt das NTSB.

Hierzulande gibt es bereits solche Regeln. Die EU hat schon 2015 festgelegt, dass Flugzeuge, die ab dem Jahr 2021 ein Lufttüchtigkeitszeugnis erhalten, über einen Cockpit Voice Recorder mit 25-Stunden-Kapazität verfügen müssen.

Mehr zum Thema

Crew von American will nicht zur Beinahe-Kollision aussagen

Crew von American will nicht zur Beinahe-Kollision aussagen

«Scheiße, Delta 1943, Start abbrechen!»

«Scheiße, Delta 1943, Start abbrechen!»

FAA und Easa fordern Inspektionen von Boeing 737

FAA und Easa fordern Inspektionen von Boeing 737

Fluggäste fliehen in Denver auf Tragfläche einer Boeing 737

Fluggäste fliehen in Denver auf Tragfläche einer Boeing 737

Video

In Pakistan landete ein Airbus A320 von Pakistan International Airlines mit einem Rad zu wenig. Wo es geblieben war, wurde erst nach zwei Tagen klar.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Mit freiem Oberkörper hat ein junger Mann am irischen Airport einen Schalter an einem Gate verwüstet. Dass er dabei gefilmt wurde, schien ihn nicht zu stören - im Gegenteil.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Boeing 737 landete sicher, doch dann ging etwas schief. Ein Triebwerk des Jets von American Airlines fing in Denver Feuer - und nicht alle Fluggäste flohen über die Notrutschen.
Timo Nowack
Timo Nowack