Donald Trump in der Air Force One: Die Boeing 747 wurde unsachgemäß gewartet.

Donald Trump in der Air Force One: Die Boeing 747 wurde unsachgemäß gewartet.

The White House

Kritik an Boeing

Gefährliche Wartungspanne bei Air Force One

Techniker von Boeing veursachten einen millionenteuren Schaden an einer der beiden Boeing 747, mit der der US-Präsident fliegt. Das Malheur hätte auch gefährlich werden können.

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Es passierte in San Antonio im Bundesstaat Texas. Techniker des dortigen Boeing-Wartungswerks arbeiteten im April 2016 an einer der beiden Boeing VC-25 - die Militärvariante der Boeing 747-200-, mit welcher der Präsident der Vereinigten Staaten um die Welt reist. Dabei verletzten sie interne Vorschriften, wie die U.S. Air Force nun in einem Untersuchungsbericht bekannt gab. Dadurch hätte es zu einem Brand während des Flug kommen können.

Die drei Techniker prüften das Sauerstoff-System der Boeing 747, die während eines Einsatzes Air Force One genannt wird. Dabei setzten sie verunreinigtes Werkzeug ein. Einer der Männer bemerkte das. Doch er handelte nicht, sondern reinigte die Gerätschaften nur behelfsmäßig. Das widersprach den Haus-Vorschriften. Vor Reparaturen am Sauerstoff-System müssen alle Werkzeuge und Bauteile mit einem Spezialverfahren gereinigt werden.

Sauerstoff als Brandbeschleuniger

Die Vorschriften sind nötig, weil Sauerstoff als Brandbeschleuniger wirken kann. Das Element kann zusammen mit anderen Stoffen auch gefährliche chemische Reaktionen auslösen. Eine Verunreinigung beim Wartungswerkzeug kann so im schlimmsten Fall eine Kettenreaktion auslösen.

Boeing hat laut dem Bericht den Fehler selbst bemerkt. Allerdings erst, nachdem er geschehen war. Das heißt, dass der Flugzeugbauer große Teile des Sauerstoff-Systems des Präsidenten-Jumbo-Jets ersetzen musste. Das verursachte Kosten von vier Millionen Dollar, die Boeing Übernehmen muss. Der Bericht der Luftwaffe gibt dem Flugzeugbauer klar die Schuld.

Vorwürfe an Boeing

Zwar haben drei verschiedene Mechaniker bei dem Prozess Fehler gemacht. Aber in dem Bericht wird auch eine mangelnde Qualitätskontrolle bemängelt. Um sich an Zeitpläne zu halten, mussten die Mechaniker offenbar teilweise seit Dezember 2015 sechs bis sieben Tage am Stück Schichten von bis zu 12 Stunden absolvieren. Das kann sich auf die Konzentration auswirken.

Boeing nahm die Verantwortung auf sich, verteidigte sich aber auch mit dem Argument, dass man den Fehler selbst bemerkt und behoben habe. Dennoch dürfte der Flugzeugbauer nun in einer wichtigen Sache eine schlechtere Verhandlungsposition haben: Boeing soll auch die neue Air Force One liefern. Und die hat der neue Präsident Donald Trump bereits öffentlich als zu teuer bezeichnet.

Fortschritte bei Vereinfachung

Nach mehreren gemeinsamen Treffen hieß es irgendwann von Trump und Boeing-Chef Dennis Muilenburg, dass man sich in Sachen Preis näher komme. Man habe große Fortschritte bei der Vereinfachung der Anforderungen für die zwei Boeing 747-8 gemacht, die künftig den Präsidenten und andere hochrangige Regierungsvertreter durch die Welt fliegen sollen. Zudem werde man den Herstellungsprozess und die Zertifizierung vereinfachen.

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