Die HB-JCD in Graz: Der Airbus A220 steht inzwischen auf dem Vorfeld.

Die HB-JCD in Graz: Der Airbus A220 steht inzwischen auf dem Vorfeld.

Flughafen Graz Webcam

HB-JCD

Flugbegleiter von Swiss liegt noch immer auf Intensivstation

Ein Airbus A220 von Swiss musste notfallmäßig in Graz landen. Auf dem Weg nach Zürich war es zu einem Triebwerksproblem und zu Rauchentwicklung gekommen. Einen Flugbegleiter traf das heftig.

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Am Montagabend (23. Dezember) um kurz vor 18 Uhr musste der Airbus A220 von Swiss nach Triebwerksproblemen und Rauchentwicklung an Bord notfallmäßig in Graz landen. Er blockierte dort vorübergehend die Piste. Kurz nach 23 Uhr wurde er von Start- und Landebahn 16C/34C weggeschleppt. Der Flieger mit dem Kennzeichen HB-JCD steht nun abseits des Terminals geparkt auf dem nördlichen Vorfeld des Flughafens Graz. Der Airport nahm seinen Betrieb wieder auf.

Die Passagiere von Flug LX1885 wurden nach der Notlandung in Graz über die Notrutschen auf der linken Seite evakuiert. Entgegen den Anweisungen der Crew nahmen dabei einige auch ihr Handgepäck mit. Notfallkräfte standen am österreichischen Flughafen bereit. «Die Situation im Flieger war etwas besorgniserregend, aber das Team hatte alles im Griff», sagte eine Passagierin zur Lokalzeitung Kleine Zeitung.

Swiss betreut Passagiere und Besatzung mit Care Team

Es habe ein seltsames Geräusch wie eine Explosion gegeben und danach sehr viel Rauch. «Die Leute konnten nicht atmen. Ich wusste nicht, was passiert war.» Videos aus dem Flieger zeigen denn auch eine starke Rauchentwicklung, welche die ganze Kabine ausfüllt. Ein anderer Reisender erklärte dem Blatt, es habe «zum Teil Panik unter den Passagieren geherrscht».

Swiss schickte noch am Montagabend einen anderen Airbus A220 nach Graz. An Bord von Sonderflug LX7550 befanden sich ein Care Team für die Passagiere und Besatzung, Technikfachleute und ein Unterstützungsteam für die Behörden vor Ort. Man wolle allen «die bestmögliche Versorgung und Unterstützung zukommen lassen», so Swiss. Denn als Folge des Zwischenfalls mussten zehn Passagiere ärztlich betreut werden. Und ein Besatzungsmitglied wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht - Zustand unbekannt.

Erste Passagiere flog Swiss nach Zürich

Inzwischen wurden alle Passagiere aus dem Krankenhaus entlassen. Zwei Mitglieder der Kabinenbesatzung befinden sich dagegen noch dort. Einer von ihnen liegt sogar weiterhin auf der Intensivstation. «Sein Zustand bleibt weiterhin unklar», erklärt die Fluglinie. Aufnahmen aus dem Flieger zeigen ihn bewusstlos. Unbestätigten Angaben zufolge musste er denn auch  nach der Notlandung reanimiert werden.

Der zweite Airbus A220 von Swiss hat inzwischen Graz wieder verlassen. An Bord befanden sich 63 als Folge des Zwischenfalls gestrandete Passagiere, die nach Zürich fliegen wollten. Man entschuldige sich «aufrichtig bei den Fluggästen für die entstandenen Umstände» so Swiss und bedankte sich für die Geduld «in dieser schwierigen Situation».

Triebwerke der Airbus A220 machen schon länger Probleme

Die PW1500G-Triebwerke der Airbus A220 machen nicht zum ersten Mal Ärger. Sie werden von Pratt & Whitney hergestellt. 2019 erlebte Swiss eine Pannenserie. In einem Fall wurden sogar Teile der Triebwerksschaufel abgetrennt.

In der Folge berief die Fluggesellschaft ein Notfallkomitee ein und schickte alle A220 zur Inspektion. 2023 tauchte ein neues Problem mit Ölleckagen auf. Neue Inspektionen wurden erforderlich. Tatsächlich geht die Historie der Probleme sogar zurück bis ins Jahr 2014.

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