Flughafen New York JFK: Der Swiss-Jet in Gelb und die querenden Jets in Orange.

Flughafen New York JFK: Der Swiss-Jet in Gelb und die querenden Jets in Orange.

NTSB/Google Earth

Flug LX17

Das Sekundenprotokoll des Swiss-Startabbruchs in New York

Während ein Jet von Swiss auf der Startbahn unterwegs war, überquerten vier Flugzeuge im April in New York die Piste. Nun gibt es einen ersten Zwischenbericht zu dem Vorfall.

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Obwohl der Airbus A330-300 von Swiss schon Starterlaubnis hatte, ließen die Lotsen am Flughafen New York JFK am 17. April vier Jets dieselbe Piste überqueren. Die Swiss-Crew bremste ihren voll betankte Flieger und verhinderte einen möglichen Unfall.

Nun zeigt ein erster Zwischenbericht der amerikanischen Unfalluntersuchungsbehörde NTSB auf die Sekunde genau, was passierte: Um 16:44:58 Uhr wies Fluglotse 2 die Besatzung von Swiss-Flug LX17 nach Zürich an, sich auf Piste 4L aufzustellen und zu warten. Um 16:45:57 Uhr gab er die Startfreigabe. Nur eine Sekunde später, um 16:45:58 Uhr, wies Fluglotse 1 eine Boeing 767 von Delta an, die Piste bei Zufahrt H zu kreuzen.

Um 16:46:26 Uhr brach Swiss-Crew Start ab

Um 16:46:07 Uhr folgte, auch von Lotse 1, die Anweisung an eine Boeing 737 Max 8 von American Airlines, die Piste bei VA zu queren. Fünf Sekunden später, um 16:46:12 Uhr, wies er eine Embraer E175 von Republic Airlines zum Überqueren bei F an und erneut sechs Sekunden später, um 16:46:18 Uhr, einen Airbus A220-100 von Delta zur Querung bei G.

Um 16:46:26 Uhr meldete die Swiss-Crew dann an Lotse 2, dass sie den Start abbricht. Der Lotse wies die Schweizer Crew daraufhin an, die Startbahn über Rollweg 31L zu verlassen.

Warum das Warnsystem nicht warnte

Zum Zeitpunkt des Vorfalls war der Flugsicherungsturm mit zehn zertifizierten Lotsinnen und Lotsen besetzt - sechs davon in Position - sowie zwei Trainees und einem Vorgesetzten, wie der Bericht festhält. Das habe den Vorschriften entsprochen. Der Vorgesetzte war während des Vorfalls nicht im Raum. Zu der Zeit fand kein Training statt.

Der Flughafen war und ist mit einem sogenannten ASDE-X-System ausgestattet, das Bewegungen auf den Pisten überwacht und vor kritischen Situationen warnt. Das ASDE-X-System löste während des Zwischenfalls aber keinen Alarm aus, da der Swiss-Flug «nie in den Abflugzustand überging», schreibt die NTSB. Ein Flugzeug gehe in den Abflugzustand über, wenn es die beiden Schwellenwerte für Beschleunigung (1,3 Meter pro Sekundenquadrat) und Geschwindigkeit (24,384 Meter pro Sekunde) überschreite.

So schnell war das Flugzeug von Swiss

Einer Grafik im Zwischenbericht zufolge hatte der Airbus A330 von Swiss aber zumindest den Geschwindigkeitsschwellenwert überschritten. Für 16:46:21 Uhr ist dort nämlich eine Geschwindigkeit von 50 Knoten angegeben, was 25,722 Meter pro Sekunde entspricht.

Die Beschleunigung des Swiss-Fliegers. Bild: NTSB/Google Earth

Hier können Sie den Zwischenbericht herunterladen. Die Untersuchung läuft weiter.

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