Instrumente im Cockpit einer Boeing 737: Die Simulatoren für die 737 Max haben einen Mangel.

Instrumente im Cockpit einer Boeing 737: Die Simulatoren für die 737 Max haben einen Mangel.

aeroTELEGRAPH

Mangelhafte Abbildung der Realität

Auch die 737-Max-Simulatoren haben Fehler

Fluglinien hoffen, ihre Piloten mit Simulatortraining besser auf mögliche Krisen im Cockpit der 737 Max vorzubereiten. Doch die Geräte gaben die Realität bisher nicht ganz korrekt wieder.

Top-Jobs

ticker-verkehrshaus

TEST - Mitarbeiter (m/w/d) Customer Care & Rezeption

Vollzeit
Verkehrshaus Luzern
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Luzern
Schweiz
Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Flugdienstberater / Flight Dispatcher (m/w/x)

Top jobs
Luftfahrt
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich
TR/NTR Captain on A220-300

TR/NTR Captain on A220-300

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Inspektor:in für Flugschulen (m/w/d)

Top jobs
Feste Anstellung
Vollzeit
Österreich

Eigentlich hatte Boeing den Kunden versprochen, dass für die 737 Max kein zusätzliches Simulatortraining nötig sei. Und das war ein wichtiges Verkaufsargument für den neuen Flieger. Doch seitdem zwei Boeing 737 Max abgestürzt sind, ist die Nachfrage nach den Piloten-Schulungsgeräten stark gestiegen. Airlines wollen, dass ihre Cockpitleute so trainieren, wie sie sich verhalten müssen, sollte das Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS die Nase des Fliegers fälschlicherweise nach unten drücken.

Doch dabei gibt es ein Problem: Die Simulatoren haben einen Fehler. Wie die New York Times berichtet, sind die Simulatoren nicht in der Lage, die Verhältnisse genau abzubilden, die durch eine Fehlfunktion des MCAS entstehen. Wenn es sich fälschlicherweise einschaltet, müssen Piloten die Stromversorgung eines Motors zur Trimmung des Höhenleitwerks abschalten. Dann müssen sie weitere Schritte unternehmen, um den Jet wieder unter Kontrolle zu bekommen. Unter anderem müssen sie ein Trimmrad bewegen, um den Flieger wieder in die richtige Position zu bewegen.

Druck stärker als im Simulator

Und das wiederum ist in der Realität offenbar deutlich schwieriger als im Simulator. Inzwischen ist bekannt, dass die Piloten der abgestürzten 737 Max von Ethiopian Airlines Schwierigkeiten hatten, das Rad zu bewegen, weil der Druck aufs Heck so groß war. Im Simulator wurde das nicht korrekt wiedergegeben.

Hergestellt werden die Simulatoren nicht von Boeing selbst. Der Flugzeugbauer stellt aber die Software zur Verfügung, mit der die Maschinen betrieben werden. Man habe diese Software inzwischen angepasst, um verschiedene Bedingungen während des Fluges korrekt wiederzugeben, so Boeing laut der New York Times. Man arbeite sehr eng mit den Aufsichtsbehörden und den Herstellern der Simulatoren zusammen.

Nur wenig Zeit für die Reaktion

Derweil hat Boeing auch das Software-Update fertiggestellt, das die Fehlfunktion des MCAS verhindern oder zumindest unwahrscheinlicher machen soll. Dieses muss die Federal Aviation Administration nun noch gutheißen. Auch Anpassungen beim Training der Crews gibt es. Bisher haben die meisten Piloten die Unterschiede zwischen der 737 Max und den älteren Versionen nur auf dem iPad gelernt. Doch von vielen Seiten ist das inzwischen als ungenügend kritisiert worden.

So wussten viele Piloten etwa vor dem Absturz der 737 Max von Lion Air nicht einmal, dass es das MCAS gibt. Das ist vor allem problematisch, weil die Piloten nur wenig Zeit haben, falls es zur Fehlfunktion kommt. Tests haben gezeigt, dass ihnen weniger als eine Minute bleibt, um die ersten und wichtigsten Schritte zu vollziehen.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max 8 im Flug: Viele Passagiere sind zurzeit skeptisch.

Boeing stellt Update für 737 Max fertig

Boeing 737 Max von American Airlines: Die Piloten warnten früh.

Piloten forderten schon früh Update der 737 Max

737-Produktion bei Boeing: Die Kunden bestellen weniger als im Vorjahr.

Boeing sammelt deutlich weniger Aufträge ein

Dreamliner bei Boeing: Viel Zeit für Nacharbeiten nötig.

Wie teuer eine Boeing 787 durch Trumps Strafzölle werden könnte

Video

In Pakistan landete ein Airbus A320 von Pakistan International Airlines mit einem Rad zu wenig. Wo es geblieben war, wurde erst nach zwei Tagen klar.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Mit freiem Oberkörper hat ein junger Mann am irischen Airport einen Schalter an einem Gate verwüstet. Dass er dabei gefilmt wurde, schien ihn nicht zu stören - im Gegenteil.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Boeing 737 landete sicher, doch dann ging etwas schief. Ein Triebwerk des Jets von American Airlines fing in Denver Feuer - und nicht alle Fluggäste flohen über die Notrutschen.
Timo Nowack
Timo Nowack