Scoot will Premium-Billigairline sein
Die Billigtochter von Singapore startet im nächsten Jahr. Sie will ganz besonders sein - und nimmt sich dafür ein berühmtes Vorbild.
Scoot will als Marke herausstechen.
Scoot will als Marke herausstechen.
Schon Mitte nächsten Jahres nimmt Scoot den Betrieb auf. Der neue Billigflieger von Singapore Airlines soll im April den Jungfernflug nach Sydney absolvieren. Er tritt in den Wettbewerb mit vielen anderen Low-Cost-Anbietern in der Region Asien/Pazifik, etwa mit der Qantas-Tochter Jetstar Airways oder Air Asias Air Asia X. Fast jede Fluggesellschaft in der Region hat oder plant inzwischen eine eigene, preiswertere Tochtergesellschaft. Der Grund: Die gestiegene Nachfrage nach Reisen in der wirtschaftlich boomenden Gegend, die vor allem auch durch die wachsende Mittelklasse zustande kommt. Umso wichtiger ist es für Scoot, sich von der Konkurrenz zu unterscheiden – eben nicht nur durch die Preise, wie man betont. Diese sollen etwa 40 Prozent unter denen der Vollanbieter wie Qantas oder der Muttergesellschaft Singapore liegen.
Aber einen billigen Eindruck machen will man nicht. Wie Scoot-Chef Campbell Wilson ankündigt, soll seine Airline eine Lücke füllen, die von den Billigfliegern bisher noch nicht bedient wird: Geschäftsreisen. Im Visier hat er kleine und mittelgroße Betriebe, die aufs Geld achten müssen, wenn sie ihre Angestellten auf Reisen schicken. Daher wird es in den zu Beginn vier Scoot-Boeing 777-200’s zwei Klassen geben: Die Economy Class und eine Premiumklasse im vorderen Teil des Fliegers. 32 oder 40 Sitze in der Formation 2-4-2 sollen dazu eingebaut werden, über die genaue Zahl entscheidet Scoot noch.
Sitze aus Deutschland
Hergestellt werden die Sitze der neuen Klasse von der deutschen Firma Zim. Sie entsprechen etwa dem, was Reisende momentan in der Zwischenklasse Premium Economy vieler Airlines vorfinden. Etwa 53 Zentimeter sollen sie breit sein. Im Gegensatz zu vielen Business-Class-Sitzen können sie allerdings nicht komplett in die Waagerechte gestellt werden. Denn das würde, so Wilson, zu viel Platz kosten und die Ticketpreise unnötig in die Höhe treiben. «Unsere Zielkunden sind immer noch solche Reisende, die vor allem zu guten Konditionen von A nach B kommen wollen.» Auch was das Unterhaltungsprogramm betrifft, gibt es noch keine 100-prozentige Klarheit. Nur eines ist sicher: In keiner der Klassen wird es Bildschirme im Vordersitz geben. Scoot prüft derzeit noch verschiedene Optionen – vom Streaming auf mobile Geräte bis hin zu Tablets.
Hohe Maßstäbe