Nach Eröffnung von BER
Ryanair kämpft für Erhalt von Tegel
Eigentlich muss Tegel nach der Eröffnung von Berlin Brandenburg schließen. Nun kämpft Ryanair mit einer Bürgerinitiative dafür, dass TXL neben BER offen bleibt.
Der Gutsbezirk Jungfernheide wurde lange als kaiserliches Jagdgebiet und später Exerzierfeld und Schießplatz für das Militär genutzt. 1906 entsteht dort eine Luftschiffhalle. 1919 wird sie abgerissen, da Deutschland keine Luftstreitkräfte mehr haben darf.
Tegel bleibt fortan luftfahrtfrei. Der mondäne Flughafen Tempelhof fertigt alle Flüge Berlins ab. Er gehört in den 1930er-Jahren zu den größten Europas.
Tegel entsteht als Folge der sowjetischen Blockade West-Berlins. 1948 baut die französische Besatzungsmacht mit US-amerikanischen Spezialisten und deutschen Arbeitskräften in 90 Tagen einen neuen Flugplatz. Er hat mit 2428 Metern die damals längste Start- und Landebahn Europas. Das Flugfeld hilft bei der Versorgung der Stadt.
Die lange Piste erweist sich als Vorteil, als Düsenflieger aufkommen. Für sie ist Tempelhof mit den kurzen Startbahnen ein Problem. Air France nimmt am 2. Januar 1960 den ersten planmäßigen Linienflug nach Tegel auf. 1964 folgt Pan Am. Die Einrichtungen am Flughafen bleiben aber in Tegel lange bescheiden.
1968 ziehen alle Charterfluggesellschaften nach Tegel um, da Tempelhof überlastet ist. In TXL wird ein Ausbau beschlossen, 1970 beginnen die Arbeiten.
Dabei entsteht auch das sechseckige Terminal aus der Feder des Hamburger Architektenbüros von Gerkan, Marg und Partner.
Zwei Jahre nach Baubeginn feiert man 1972 Richtfest für die neuerrichteten Flughafenanlagen in Tegel Süd.
1974 wird die Anlage in Betrieb genommen. Wegen des besonderen Status von West-Berlin darf Tegel damals nur von Fluggesellschaften aus den Ländern der drei westlichen Besatzungsmächte angeflogen werden.
Den ersten planmäßigen Flug führt Dan-Air mit einer BAC One-Eleven durch. Doch in den ersten Monaten nach der Eröffnung landen nur wenige Flieger. Die Airlines scheuen den Umzug von Tempelhof wegen der hohen Kosten.
Schon 1975 wird Tegel dann aber der wichtigste Passagierflughafen Berlins. Im Zuge der Wiedervereinigung werden 1990 alle Restriktionen für den Berliner Luftverkehr aufgehoben und Tegel kann nun auch von deutschen Fluggesellschaften angeflogen werden.
Nach der Schließung des Flughafens Tegel soll dort ein Forschungs- und Industriepark mit grünen Zukunftstechnologien entstehen sowie Wohnhäuser, Natur- und Waldflächen. Doch wann wird der neue Flughafen Berlin-Brandenburg eröffnet?
Mehr zur Geschichte des Flughafens Tegel lesen Sie im Buch «Faszination Flughafen – die schönsten Airports und ihre Geschichten». In ihm werden die 21 faszinierendsten Flughäfen der Welt ausführlich vorgestellt. Zudem gibt es Informationen zu Utopien, gescheiterten Projekten und Interviews mit berühmten Vielfliegern. Das Buch Faszination Flughafen» können Sie im Shop des Callwey Verlags bestellen (Lieferung in Deutschland kostenfrei).
Der Gutsbezirk Jungfernheide wurde lange als kaiserliches Jagdgebiet und später Exerzierfeld und Schießplatz für das Militär genutzt. 1906 entsteht dort eine Luftschiffhalle. 1919 wird sie abgerissen, da Deutschland keine Luftstreitkräfte mehr haben darf.
Tegel bleibt fortan luftfahrtfrei. Der mondäne Flughafen Tempelhof fertigt alle Flüge Berlins ab. Er gehört in den 1930er-Jahren zu den größten Europas.
Tegel entsteht als Folge der sowjetischen Blockade West-Berlins. 1948 baut die französische Besatzungsmacht mit US-amerikanischen Spezialisten und deutschen Arbeitskräften in 90 Tagen einen neuen Flugplatz. Er hat mit 2428 Metern die damals längste Start- und Landebahn Europas. Das Flugfeld hilft bei der Versorgung der Stadt.
Die lange Piste erweist sich als Vorteil, als Düsenflieger aufkommen. Für sie ist Tempelhof mit den kurzen Startbahnen ein Problem. Air France nimmt am 2. Januar 1960 den ersten planmäßigen Linienflug nach Tegel auf. 1964 folgt Pan Am. Die Einrichtungen am Flughafen bleiben aber in Tegel lange bescheiden.
1968 ziehen alle Charterfluggesellschaften nach Tegel um, da Tempelhof überlastet ist. In TXL wird ein Ausbau beschlossen, 1970 beginnen die Arbeiten.
Dabei entsteht auch das sechseckige Terminal aus der Feder des Hamburger Architektenbüros von Gerkan, Marg und Partner.
Zwei Jahre nach Baubeginn feiert man 1972 Richtfest für die neuerrichteten Flughafenanlagen in Tegel Süd.
1974 wird die Anlage in Betrieb genommen. Wegen des besonderen Status von West-Berlin darf Tegel damals nur von Fluggesellschaften aus den Ländern der drei westlichen Besatzungsmächte angeflogen werden.
Den ersten planmäßigen Flug führt Dan-Air mit einer BAC One-Eleven durch. Doch in den ersten Monaten nach der Eröffnung landen nur wenige Flieger. Die Airlines scheuen den Umzug von Tempelhof wegen der hohen Kosten.
Schon 1975 wird Tegel dann aber der wichtigste Passagierflughafen Berlins. Im Zuge der Wiedervereinigung werden 1990 alle Restriktionen für den Berliner Luftverkehr aufgehoben und Tegel kann nun auch von deutschen Fluggesellschaften angeflogen werden.
Nach der Schließung des Flughafens Tegel soll dort ein Forschungs- und Industriepark mit grünen Zukunftstechnologien entstehen sowie Wohnhäuser, Natur- und Waldflächen. Doch wann wird der neue Flughafen Berlin-Brandenburg eröffnet?
Mehr zur Geschichte des Flughafens Tegel lesen Sie im Buch «Faszination Flughafen – die schönsten Airports und ihre Geschichten». In ihm werden die 21 faszinierendsten Flughäfen der Welt ausführlich vorgestellt. Zudem gibt es Informationen zu Utopien, gescheiterten Projekten und Interviews mit berühmten Vielfliegern. Das Buch Faszination Flughafen» können Sie im Shop des Callwey Verlags bestellen (Lieferung in Deutschland kostenfrei).
Eigentlich müsste der Flughafen Berlin Tegel 2018 schließen. So zumindest will es die aktuelle Planung. Denn ein paralleler Betrieb des alten Airports ist nach der Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg nicht möglich. Dies weil die jetzigen Flugverfahren für Tegel nicht kompatibel mit den Flugrouten des künftigen Hauptstadtflughafens sind.
Seit längerem kämpfen verschiedene Kreise dafür, dass es nicht so kommt. Eine davon ist die Bürgerinitiative «Berlin braucht Tegel», hinter der vor allem die lokale FDP steht. Sie sammelt Unterschriften, um den alten Airport neben dem neuen offen zu halten. «Der neue Flughafen BER soll maximal 27 Millionen Passagiere im Jahr bewältigen können. Bereits 2014 sind an den Berliner Flughäfen 28 Millionen Passagiere abgefertigt worden und jedes Jahr kommen etwa 2 Millionen Passagiere hinzu», argumentiert sie. Zudem verhindere TXL neben BER einen Verkehrskollaps in Berlin.
Nach dem Gusto von Ryanair
Nun bekommt «Berlin braucht Tegel» prominente Unterstützung. Ryanair wird der Initiative helfen. Auf allen Buchungsbestätigungen mit Abflugort Berlin wird die Billigairline einen Hinweis auf die Unterschriftensammlung setzen. Dies schreibt die Boulevardzeitung B.Z. Zudem wird sie einen prominenten Hinweis auf der Homepage anbringen. «Wir unterstützen die Idee, dass Berlin wie London und Paris über mehrere funktionierende Airports verfügt», so Ryanair-Marketingchef Kenny Jacobs zum Blatt.
Ryanair fliegt zwar momentan nicht nach Tegel, sondern nur nach Schönefeld. Doch die Iren könnten massiv davon profitieren, wenn die klassischen Fluglinien nach BER ziehen und Kapazitäten freigeben. Dann würde Tegel zu einem Airport ganz nach dem Gusto von Ryanair: Schnelle Wege, stadtnah, unprätentiös. Zudem könnte die Airline Großkunde von Tegel werden und so den zum Lowcost-Airport mutierten Flughafen auch in ihrem Sinne beeinflussen.