Letzte Aktualisierung: um 11:31 Uhr

Malta Air

Ryanair gründet Tochter auf Malta

Die Billigairline baut zusammen mit der maltesischen Regierung eine neue Tochterairline auf. Malta Air soll mit Hilfe von Ryanair den Tourismus ankurbeln.

34 Jahre lang steuerte das Management die Geschicke von Ryanair nur von der grünen Insel aus. Erst im vergangenen Jahr begann die 1984 in Irland gegründete Billigairline, Töchter in anderen Ländern aufzubauen. In Polen wurde Ryanair Sun (jetzt Ryanair Buzz) aus der Taufe gehoben, in Österreich Lauda(motion) übernommen und im Vereinigten Königreich Ryanair UK gegründet. Jetzt kommt Malta als Standort eines weiteren Ablegers hinzu.

Ryanair hat dazu das Start-up Malta Air übernommen, wie die Iren am Dienstag (11. Juni) bekanntgaben. Die Fluglinie wird die sechs Boeing 737 und 200 Mitarbeiter übernehmen, welche die Billigairline auf der Mittelmeerinsel stationiert hat. In den kommenden drei Jahren soll die Flotte auf zehn Flieger ausgebaut werden, die Mitarbeiterzahl soll auf 350 steigen.

Goldene Aktie der Regierung

Den Schritt nach Malta macht Ryanair nicht alleine. Die maltesische Regierung ist an Malta Air beteiligt. Sie besitzt auch eine sogenannte Goldene Aktie, die bei Verkäufen oder Fusionen einem Vetorecht gleichkommt. Wie hoch ihr Aktienanteil ist, wurde nicht mitgeteilt. Das Ziel der Regierung ist eine Stärkung des Tourismus in Malta.

Ryanair arbeitet bereits seit Längerem mit der Nationalairline Air Malta zusammen. Diese Kooperation sei nicht gefährdet, da die neue Malta Air eine andere Klientel bediene, betonten Ryanair-Chef Michael O’Leary und der maltesische Jospeh Muscat bei einer Pressekonferenz in La Valletta.

Malteserkreuz auf Heckflosse

Die Flugzeuge von Malta Air bekommen eine eigene Bemalung. Es ist eine Abwandlung der rot-weißen Lackierung, die auch Lauda verwendet. Der größte Unterschied neben dem Namen: Das Leitwerk der 737 der maltesischen Ryanair-Tochter wird ein Malteser-Kreuz zieren.

Malta Air wird auf ihr Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: Air Operator Certificate oder AOC) auch 50 Flugzeuge übernehmen, die bisher anderswo registriert waren. Konkret betroffen sind Flieger aus Deutschland, Frankreich und Italien. Dadurch könnten die dortigen Mitarbeiter dann auch in ihrem Land und nicht mehr in Irland Steuern bezahlen.