Nur russische Flugzeuge
Russland will Flugzeugbau mit neuer Regionalairline ankurbeln
Im Kreml wird nicht gern gesehen, dass russische Airlines westliche Flugzeuge einsetzen. Präsident Vladimir Putin fordert nun die Gründung einer Fluglinie mit rein russischer Flotte.
Ilyushin Il-113-300: UAC stellte im Dezember den ersten Prototyp des modernisierten Regionalfliegers vor.
Ilyushin Il-113-300: UAC stellte im Dezember den ersten Prototyp des modernisierten Regionalfliegers vor.
Russische Fluglinien sollen wieder mit russischen Flugzeugen fliegen. So wünscht es sich Vladimir Putin. Der Staatspräsident legte bereits 2017 Pläne vor, wie er das erreichen will. Er erklärte damals unter anderem die Entwicklung des Triebwerks Aviadvigatel PD-35 zur nationalen Priorität. Doch das ist ihm nicht genug.
Einen Tag vor dessen plötzlichen Rücktritt am 15. Januar, beauftrage Putin seinen Premierminister Dmitri Medvedev damit, bis Ende des Monats eine Machbarkeitsstudie für eine neue Regionalfluglinie vorzulegen. Sie soll auf Flugzeuge aus russischer Produktion setzen. Damit will der Kreml nicht nur die heimische Luftfahrtbranche ankurbeln. Die neue Fluglinie soll entlegene Gebiete im Osten Russlands besser an das Luftfahrtnetz anschließen.
Rüstungsgigant will Flotte mit drei Typen
Obwohl Medvedev seinen Posten mittlerweile an Nachfolger Mikhail Mishustin übergeben hat, wird das Projekt zur Förderung der eigenen Luftfahrtindustrie weiter verfolgt. Aus der russischen Luftfahrtbranche kommen bereits erste Reaktionen. Der Luft- und Raumfahrtkonzern sowie Rüstungsriese Rostec hat bereits selber einen Vorschlag für eine entsprechende Regionalfluglinie ausgearbeitet, schreibt das Portal Russian Aviation Insider.
Für die Flotte vorgesehen seien der Kurz- und Mittelstreckenflieger Irkut MS-21, der Regionalflieger Superjet 100 sowie auch der noch nicht realisierte Kurzstreckenflieger Let L-610, sagte Rostecs Luftfahrtbau-Chef Anatoly Serdyukov. Rostec ist nicht nur als staatlicher Konzern eng mit der Regierung Russlands verknüpft. Serdyukov war bis 2012 Verteidigungsminister.
Aeroflot plant mit zusätzlichen Staatsmitteln
Auch die russische Nationalfluglinie Aeroflot bekundet Interesse, eine Regionalfluglinie im Sinne der Regierung zu gründen. Dafür plant sie, zusätzliche Gelder aus dem Staatshaushalt zu bekommen und ihre Tochter Aurora Airlines einzubeziehen. Die Regionalfluglinie wurde 2012 auf Geheiß der russischen Regierung gegründet. Aurora ein Partnerprojekt mit der Verwaltung des russischen Bezirks Sachalin, welche die Hälfte der Anteile besitzt.