Frankfurt und München
Rivalen bekommen an Lufthansa-Drehkreuzen die besten Terminals
Neuer Flugsteig beim Terminal 1 und Terminal 3: Die Flughäfen München und Frankfurt bauen aus. Die moderne Infrastruktur werden vor allem Lufthansa-Konkurrenten nutzen können.
Der neue Flugsteig des Flughafens München: Nicht für Lufthansa Group.
Der neue Flugsteig des Flughafens München: Nicht für Lufthansa Group.
Mit dem Um- und Ausbau trage «Bayerns Tor zur Welt den Ansprüchen der Passagiere an den Komfort und die Aufenthaltsqualität Rechnung», erklärte Bayerns Finanzminister Albert Füracker wenige Monate nach seinem Amtsantritt. Im Juni 2018 stellten er als Vertreter der Landesregierung sowie der Flughafen München ein großes Projekt vor. Sie kündigten die Erweiterung von Terminal 1 durch einen neuen Flugsteig an.
Inzwischen sind die Kosten gegenüber den damaligen Schätzungen zwar um 200 Millionen gestiegen und die Eröffnung musste pandemiebedingt um drei Jahre verschoben werden. Doch der Bau kommt nun zügig voran. Anfang 2026 soll der neue, topmoderne Bereich des Flughafens München eröffnet werden.
«Modern, aber mit Wohlfühlatmosphäre»
Auch der andere große deutsche Flughafen baut. In Frankfurt wird gerade das neue Terminal 3 fertiggestellt. Es hat ebenfalls drei Jahre Verspätung und soll 2026 eröffnet werden. 19 Millionen Gäste können die drei Flugsteige künftig pro Jahr aufnehmen.
«Modern, aber mit Wohlfühlatmosphäre», so umschreibt Betreiberin Fraport das Credo von Terminal 3. Im neuen Abfertigungsebäude erwartet Passagiere moderne Technologie und viel Komfort. Rund vier Milliarden Euro investiert der Flughafen in den Neubau samt Anschluss an Skyline-Bahn und Autobahn.
Gigantische Projekte
Die Projekte von München und Frankfurt sind gigantisch. Neben ihrer Dimension haben sie noch etwas gemeinsam. Sie werden nicht Lufthansa Group und damit der größten Kundin zur Verfügung stehen, sondern deren Konkurrenz. Fluggesellschaften wie Emirates oder Qatar Airways werden in Frankfurt Terminal 3 nutzen und in München den neuen Flugsteig von Terminal 1.
Check-in-Bereich des neuen Terminals 3 von Frankfurt. Bild: Fraport
Der Flughafen München sieht darin kein Problem. Man stelle die Sicherheitskontrolle im Lufthansa-Terminal 2 gerade komplett auf CT-Scanner um, die es nicht mehr erforderlich machen, Flüssigkeiten und Elektronik auszupacken. Zudem führe man teilweise «biometrisches Einsteigen und biometrischen Loungezugang» ein, so ein Sprecher. Und vor allem sei das 2003 eröffnete Terminal 2 noch immer modern.
Auch Frankfurt modernisiert
In Frankfurt investiert man auch in Terminal 1. So entsteht bis 2029 ein zentraler Sicherheitsbereich zusammen mit Terminal 2. Die Sicherheitskontrollen werden zudem bis 2027 modernisiert. Ferner werden die beiden Terminals auch auf der Luftseite miteinander verbunden. Zudem wird der Check-in-Bereich neu gestaltet und mit mehr Automaten ausgerüstet, die das selbständige Aufgeben des Gepäcks ermöglichen.