Ein bisschen wie ein Flugzeug: In den 1960er-Jahren erwog die Nasa, eine Raumkapsel nach der Rückkehr aus dem All mit Rädern auf einer Landebahn landen zu lassen.
Das Gemini-Programm war das zweite bemannte Raumfahrtprogramm der USA. Zu Beginn des Programmes 1961 erwog die Nasa, die Zwei-Mann-Raumkapsel nach ihrer Rückkehr aus dem All auf einer Landebahn landen zu lassen, anstatt mit Fallschirmen im Meer.
Gelingen sollte dies zum einen durch einen aufblasbaren Gleitschirmflügel, den der Nasa-Wissenschaftler Francis Rogallo erfunden hatte. Sowie zu anderen durch ein Fahrwerk mit Rädern oder alternativ Kufen. Zwei Testkapseln wurden gebaut und insgesamt acht Mal - mit bereits ausgebreitetem Schirm - von Sikorsky-Hubschrauber abgelassen.
1975 wurden die Testkapseln, TTV-1 und TTV-2, von der Nasa an die Forschungs- und Bildungseinrichtung Smithsonian übergeben, die Museen betreibt. Die TTV-1 ist heute im National Air and Space Museum zu sehen. Das schreibt in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitschrift Air & Space Quarterly: «Obwohl das System nie zur Bergung eines bemannten Raumschiffs eingesetzt wurde, erwies es sich als nützlich bei der Entwicklung alternativer Landetechniken – und der Rogallo-Flügel war ein Vorläufer des modernen Hängegleiters.»
Zwei Videos - eines steht oben, eines unten - zeigen die TTV-1 und die TTV-2 und ihre Funktionsweise und Geschichte.