Russische Truppen haben den Flughafen Almaty gesichert. Andere Airports sind noch in den Händen der Protestierenden. Noch immer gibt es aber kaum Flugverkehr in Kasachstan.
Über viele Jahre aufgestaute Frustrationen über Korruption, Armut und fehlende Freiheit haben sich in Kasachstan Anfang der Woche in gewaltsamen Unruhen entladen. Bei Auseinandersetzungen zwischen der Bevölkerung und den Sicherheitskräften sind bereits Dutzende von Menschen gestorben.
Am Freitag (7. Januar) erließ Präsident Kassym-Jomart Tokayev einen Schießbefehl. Zuvor hatte er die Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit CSTO, ein Sicherheitspakt angeführt von Russland und eigentlich nicht für interne Probleme gedacht, zu Hilfe gerufen. Ihre Truppen sind in Kasachstan eingetroffen. Die 2500 Soldaten sollen zentrale Infrasturkturen sichern - wie etwa den Flughafen von Almaty.
Vergangenen Mittwoch hatten Friedenstruppe" angeführt von Russland und eigentlich nicht für interne Probleme gedacht, eingetroffen">Demonstrierende den Flughafen Almaty
Auch in der kasachischen Stadt Aktau übernahmen die Protestierenden den Flughafen. Die Flüge ab dem Airport der Hafenstadt am Kaspischen Meer wurden ebenfalls unterbrochen. Am 6. Januar wurde auch Aktobe im Nordwesten des Landes von Protestierenden eingenommen. Laut der Zeitung The Guardian verteidigen die Demonstrierenden den Flughafen weiterhin, insistierend keine Gewalt anwenden und stattdessen mit den Behörden verhandeln zu wollen.
Der Flughafen Nur-Sultan, der zweitgrößte Flughafen Kasachstans, soll dagegen offen sein. Air Astana wollte am frühen Freitagabend wieder Flüge vom Hauptstadtflughafen aus aufnehmen.
Zahlreiche Airlines haben inzwischen den Flugverkehr nach Kasachstan gestoppt. Auch Lufthansa sistiert seine Flüge nach Kasachstan. Auch Belavia, Flydubai, Jazeera Airways und Air Arabia fassten denselben Entschluss. Turkish Airlines wird bis mindestens zum 9. Januar keine Flüge mehr ins Land durchführen.