Letzte Aktualisierung: um 15:49 Uhr

Neuer Flughafen für Jeju geplant

Platzmangel auf der südkoreanischen Rennstrecke

Keine andere Inlandsstrecke weltweit wird mehr beflogen als Seoul - Jeju. Doch der Flughafen der Insel ist am Anschlag. Ein zweiter Airport auf Jejudo soll Abhilfe schaffen.

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Annähernd 80.000 Mal flog 2018 ein Flugzeug zwischen dem Flughafen Seoul-Gimpo und dem Jeju International Airport hin und her. Die Verbindung zwischen der südkoreanischen Hauptstadt und der Insel Jejudo ist damit die am meisten beflogene Inlandsstrecke der Welt. Tagsüber hebt im Durchschnitt alle fünf Minuten ein Flugzeug zum 450 Kilometer langen Hüpfer ab.

Der Jeju International Airport kratzt mittlerweile an seiner Kapazitätsgrenze. Im vergangenen Jahr sprang die Passagierzahlen um rund ein Fünftel auf 26 Millionen. Für 2019 werden mehr als 28 Millionen erwartet. Damit platz er aus allen Nähten. Die Regierung stellte deshalb dieser Tage einen Plan für einen zweiten Flughafen auf Jejudo vor.

Fokus auf kurze Strecken

2025 soll der neue Airport fertiggestellt werden und in Betrieb gehen, berichtet die Zeitung Korea Times. Für diesen Zeitpunkt rechnet die südkoreanische Regierung für die Insel Jejudo mit einem Passagieraufkommen von 40 Millionen jährlich, das sich beide Flughäfen aufteilen sollen. Etwa 4,1 Trillionen Won oder 3,1 Milliarden Euro sind als Kosten für den Bau veranschlagt.

Für den neuen Flughafen ist ein mehr als 16 Hektar großes Terminal mit 44 Parkpositionen für Flugzeuge geplant. Jejudo wird größtenteils von asiatischen Passagieren besucht – die durchschnittliche Flugzeit beträgt 75 Minuten. Die Planer gehen davon aus, dass das so bleibt. Sie verzichten deshalb auf den Bau mehrerer langer Pisten, die den Flughafen für Langstreckenflieger und damit für Interkontinentalverbindungen geeignet macht und sehen eine einzige Piste mit 3200 Meter Länge vor.

Kritik von Umweltschützern

In Südkorea treffen die Pläne nicht nur auf Zustimmung. Mehrere Umweltschutzverbände protestierten gegen den Bau eines zweiten Flughafens, so die Korea Times. So sagen die Protestanten, dass zunehmende Touristenströme die Umwelt der Vulkaninsel schädigen wird. 2015 besuchten 15 Millionen Touristen die Insel, zehn Jahre zuvor waren es noch fünf Millionen.

In der Zeit mussten viele Wälder Hotelanlagen und Golfplätzen weichen. Der Bau des zweiten Flughafens würde die Rodung nicht nur indirekt vorantreiben, so die Kritiker.