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Zukunft gefährdet

Neuer Streit am Flughafen Klagenfurt

Verspätete Gehaltszahlungen, Rückkaufdrohungen und gegenseitige Anschuldigungen. Der Streit am Flughafen Klagenfurt eskaliert.

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In Österreich geht die Posse um den Flughafen Klagenfurt weiter. Dabei schien Ende März die Welt endlich in Ordnung zu sein. Um dem finanziell angeschlagenen Flughafen zu helfen, erklärte der neue Homecarrier Liliar, in Vorleistung gehen zu wollen. 1,7 Millionen Euro sollten als Teil eines Rahmenvertrages an den Flughafen überweisen werden, um damit die Voraussetzungen für einen verlässlichen Betrieb am Airport zu schaffen.

Nur wenige Tage später sieht die Welt in Kärnten schon wieder ganz anders aus. Wie die Kleine Zeitung berichtet, konnte der Flughafen die März-Gehälter der rund 80 Beschäftigten nicht pünktlich überweisen. Mehrheitseigentümerin des Airports ist mit 74,9 Prozent die Lillihill Gruppe. Deren Unternehmenssprecher sprach gegenüber der Nachrichtenagentur APA von einem «Buchungsfehler».

Zwei zahlen einer nicht

Neben Lillihill halten die Kärntner Beteiligungsverwaltung (K-BV) sowie die Stadt Klagenfurt die übrigen 25,1 Prozent am Flughafen. Die drei Eigentümer sollen sich am 3. April auf eine Kapitalerhöhung von 3,7 Millionen Euro geeinigt haben. K-BV und die Stadt Klagenfurt wollen ihren Anteil von rund einer Million Euro umgehend überwiesen haben.

Lillihill knüpft die Auszahlung an die Bedingungen. So sollen Stadt und Land auf die Call-in-Option verzichten. Im Rahmen der Teilprivatisierung des Flughafens 2018 sicherten sich die Minderheitsbeteiligten diese Möglichkeit. Die Call-in-Option würde es erlauben, den Flughafen durch einen Rückkauf aller Airport-Anteile von Lillihill wieder zu verstaatlichen.

«Kontrolle über den Flughafen verloren»

Martin Payer, Vorstand der K-BV, sagte gegenüber dem Sender ORF: «Die Zahlungsunfähigkeit hat der Geschäftsführer in den Raum gestellt und das wäre ein Insolvenzgrund. Wir haben also Wort gehalten und eingezahlt.» Im Anschluss wurden die März-Gehälter überwiesen. Payer sagte, es scheine, als ob die von Lilihill eingesetzte Geschäftsführung die Kontrolle über den Flughafen verloren hätte.

Laut Payer will die K-BV einen Versuch starten, den Flughafen wieder zurückzukaufen. Die nächste Gelegenheit dazu soll es Anfang Mai geben. Dann tagt der Aufsichtsrat. Die Call-in-Option wird dann ganz sicher wieder ein Thema. Auch die Politik fordert, umgehend einen Flughafen-Gipfel einzuberufen.

Lilihill widerspricht

Lilihill widerspricht der Darstellung von Stadt und Land. In einer Pressemitteilung heißt es, dass die Auszahlung einzig von der Mehrheitseigentümerin ermöglicht worden sei. Zudem sei von den Minderheitsbeteiligten in den letzten fünf Jahren kein einziger Euro in den Flughafen Klagenfurt geflossen.

Ursprünglich sollte die eigens gegründete Fluggesellschaft Liliair Ende April starten. Ein Unternehmenssprecher sagte laut ORF, dass man kein Datum nennen könne, an dem die neue Fluglinie abheben soll oder Flüge buchbar sein werden.