Regionalflugzeug
Mitsubishi stoppt Entwicklung des Spacejets – vielleicht für immer
Der japanische Konzern zieht bei seiner Flugzeugtochter die Reißleine. Der Mitsubishi Spacejet wird vorerst nicht gebaut - und vielleicht auch nie mehr.
Mitsubishi Spacejet: Ob jemals ein Kunde damit abhebt, ist fraglich.
Mitsubishi Spacejet: Ob jemals ein Kunde damit abhebt, ist fraglich.
Vor einer Woche machten Spekulationen die Runde, Mitsubishi könnte die Entwicklung ihres Flugzeugmodells Spacejet stoppen. Der Konzern wollte dies nicht bestätigten und erklärte, es sei noch nichts entschieden. Doch nun steht die Entscheidung definitiv fest.
So heißt es im Businessplan 2021 bis 2023 des Mutterkonzerns Mitsubishi Heavy Industries, der am Freitag (30. Oktober) veröffentlicht wurde: «Angesichts des derzeitigen Entwicklungsstandes und der Marktbedingungen haben wir keine Wahl, als die Mehrheit der Spacejet-Aktivitäten vorübergehend zu unterbrechen, mit Ausnahme der technischen Dokumentation.» Und das ist nicht alles.
Neustart ist möglich, aber nicht fix
Der Konzern macht auch deutlich, dass aus der Pause auch das definitive Ende des Programms werden könnte: «Wir werden daran arbeiten, zu überprüfen, wo wir stehen, Verbesserungen vornehmen und einen möglichen Neustart des Programms beurteilen», heißt es. In einer Grafik ist außerdem zu lesen, dass das Unternehmen Personal und Know-how aus dem Spacejet-Programm zum militärischen Bereich verlagern will.
Bereits im Mai hatte Mitsubishi angesichts hoher Verluste die Entwicklung der kleineren Spacejet-Version M100 auf Eis gelegt. Man wollte sich auf den größeren Spacejet M90 mit 35,8 Metern Länge und Platz für bis zu 92 Passagiere konzentrieren.
Neuer Name brachte nicht die Wende
Das Flugzeug hat mittlerweile bereits acht Jahre Verspätung. Um vom Image der ständigen Verschiebungen weg zu kommen, hatte der Hersteller das Regionalflugzeug im Jahr 2019 umbenannt von Mitsubishi Regional Jet MRJ auf Spacejet.