Letzte Aktualisierung: um 18:52 Uhr

Ostfriesischer Flug-Dienst

Mit der Britten-Norman Islander nach Helgoland

Der Ostfriesische Flug-Dienst fliegt wieder vom kleinen Flugplatz Uetersen bei Hamburg zur einzigen deutschen Hochseeinsel. Die Landung auf Helgoland erfordert viel Erfahrung.

Nach dem Start geht es zunächst in 2200 Fuß Reiseflughöhe die Elbe entlang Richtung Nordsee. Die Sicht ist hervorragend, unten liegt das Wattenmeer und diverse Frachter und Containerschiffe auf dem Weg nach Cuxhaven oder Hamburg sind gut zu erkennen. Kurze Zeit später tauchen auch schon Hauptinsel und Düne von Helgoland am Horizont auf.

Der Ostfriesische Flug-Dienst OFD hat den 2012 eingestellten Flugbetrieb auf der Strecke von Uetersen/Heist nach Helgoland wieder aufgenommen – Corona-bedingt zwei Jahre später als geplant. Eine Britten-Norman BN-2 Islander fliegt von April bis September von mittwochs bis sonntags zwei Mal täglich zur einzigen deutschen Hochseeinsel.

Platz für bis zu acht Reisende

Das Angebot richtet sich vor allem an Helgoland-Liebhaber aus dem Großraum Hamburg und dem Landkreis Pinneberg. Durch den Wegfall der bisherigen Wasserverbindung mit dem Katamaran ab Wedel schließt die neue Flugverbindung zur circa 60 Kilometer von der Festlandsküste entfernten Insel eine Lücke. «Wir wollen diese Strecke ein halbes Jahr lang testen», sagt Claudio Schrock-Opitz, der kaufmännische Leiter. «Wenn das Angebot ankommt, können wir uns vorstellen, den Flugplan im kommenden Jahr sogar auszubauen.»

Die OFD-Flotte besteht aktuell aus fünf Britten-Norman BN-2 Islander mit Platz für je acht Fluggäste. Die Flugzeuge tragen die Kennzeichen D-IFBN, D-IOLK, D-IOLM, D-IOLN und D-IOLO. Hinzu kommt eine Gippsland GA-8 Airvan mit dem Kennzeichen D-EOLF.

Basstölpel und Kegelrobben in Sicht

Bei der Helgoland-Premiere am 1. April 2022 ist die Islander mit dem Kennzeichen D-IOLO im Einsatz. Sie braucht rund 45 Minuten von der Graspiste in Uetersen/Heist bis Helgoland. Dort ist bei einer Runde um die Insel das rote Kliff mit der 47 Meter hohen «Lange Anna», dem Wahrzeichen Helgolands, gut zu sehen, besiedelt von Hunderten Basstölpeln.

Der Flugplatz liegt auf der Nebeninsel Helgoland-Düne. Im Landeanflug sind am Strand Kegelrobben zu erkennen, die zurzeit besonders oft dort sind, da der Fellwechsel ansteht.

Landung in Helgoland braucht Erfahrung

Weil die drei Landebahnen auf Helgoland mit maximal 500 Metern sehr kurz sind, kommen im OFD-Linienbetrieb nur die erfahrensten Inselpiloten zum Einsatz. Sie müssen eine Mindestflugerfahrung von 100 Stunden und Fähigkeiten auf kurzen Pisten nachweisen. Da auf der Düne keine Überrollflächen vorhanden sind, verzeiht der Flugplatz kaum Fehler. «Unsere Piloten haben alle notwendigen Lizenzen, sie kennen das», sagt Schrock-Opitz.

Nach der Landung fährt das kostenlose Insel-Taxi, dessen Fahrpreis im Flugticket enthalten ist, zum Anleger der Dünenfähre. Von dort geht es in fünf Minuten auf die Hauptinsel. Helgoland lockt mit seiner schönen Natur und zollfreiem Einkauf jährlich circa 350.000 Touristen. Wer in den Duty Free Shops einkauft, sollte aber die erlaubten Einfuhrmengen beachten. Denn nach dem Rückflug nach Uetersen/Heist wartet dort der Zoll.

Auch weitere Routen nach Helgoland

Der OFD, dessen Geschichte bis 1958 zurückgeht, fliegt 2022 aber nicht nur von Uetersen/Heist nach Helgoland, sondern auch von Cuxhaven/Nordholz und Heide/Büsum. Zudem bietet die Fluggesellschaft Rundflüge auf Borkum und Helgoland und in Emden an.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie den Flug nach Helgoland.