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Regionalflughafen Manston

Mini-Airport vor London soll wiederbelebt werden

Vor fünf Jahren musste Flughafen Manston im Südwesten Großbritanniens schließen, nachdem KLM die letzten Flüge einstellte. Ein neuer Käufer sieht nun wieder Chancen.

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Dass die Zukunft des Kent International Airport in Manston an einem dünnen Faden hing, dürfte klar gewesen sein. In der etwas mehr als 100 Kilometer östlich von London gelegenen Stadt war man im Jahr 2014 aber dennoch geschockt, als KLM das Ende ihre Flüge nach Amsterdam verkündete. Erst kurz zuvor beendete auch Saudia Cargo ihre Frachtflüge dorthin.

Der Flughafen konnte plötzlich keine regulären Linienflüge mehr vorzeigen. Wenige Wochen später wurde der Betrieb eingestellt. Seit mehr als fünf Jahren flog kein Flugzeug mehr den Ort in der Grafschaft Kent an, an dem einst die britische Luftwaffe ansässig war. Doch ein neuer Investor will den geschlossenen Regionalflughafen beim etwas mehr als 1000 Einwohner zählenden Manston wieder zum Leben erwecken.

Planer setzen auf Engpässe in London

Das in Großbritannien registrierte Unternehmen River Oak Strategic Partners kaufte den Airport nun auf, berichtet BBC. Die Gesellschaft wurde eigens zur Wiedereröffnung des Kent International Airport gegründet. Bis zum Frühjahr des Jahres 2022 planen die neuen Eigentümer, in Manston wieder Kurzstrecken- und Frachtflüge in Manston starten zu lassen.

Dabei wollen sie den Flughafen als eine Alternative zu Londons Flughäfen positionieren. Auf der Webseite schreibt River Oak Strategic Partners, dass der Flughafen mit seiner langen Landebahn besonders für Frachtgesellschaften eine Lösung zum «überfüllten Flughafen-System» der britischen Hauptstadt sei. Die Nähe zum Eurotunnel soll zudem ein Vorteil beim Umverteilen von Fracht zwischen Flugzeugen und LKW sein.

Idee funktioniert schon woanders

Auch im Passagierverkehr soll es im zweiten Anlauf besser klappen. Bereits im Jahr 2024 wollen sie nach eigener Aussage in Manston bereits 680’000 Passagiere abfertigen. Zwei Jahrzehnte später soll sich diese Zahl etwa verdoppelt haben. Aktuell sei das Management bereits mit der Beantragung von Baugenehmigungen beschäftigt – wofür genau, ist noch nicht bekannt.

Vorbild dürfte klar der Flughafen London-Southend sein. Mit halber Entfernung nach London wurde der Regionalflughafen im Jahr 2008 von der britischen Stobart Group übernommen und mit dem ähnlichen Konzept ausgebaut, einen kleinen Airport als Alternative zu den großen Londoner Flughäfen zu betreiben. Bislang klappt das ganz gut: Im Jahr 2016 flogen von dort mehr als 870’000 Passagiere, im vergangenen Jahr kletterte dieser Wert auf beinahe 1,5 Millionen.