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Sanktionen

Lufthansa Technik stoppt Service für Hunderte russische Jets

Die Techniktochter des deutschen Luftfahrtkonzerns hat Verträge mit etwa einem Dutzend russischer Airlines. Jetzt muss Lufthansa Technik ihre Dienstleistungen für sie einstellen.

«Lufthansa Technik erweitert die Zusammenarbeit mit Rossiya Airlines». Dies teilte die Tochter des deutschen Luftfahrtkonzerns im Herbst 2021 mit. «Bis Mitte 2022 werden vier Triebwerke vom Typ CFM56-5B in der Triebwerkswerkstatt in Hamburg überholt.» Daraus wird angesichts der EU-Sanktionen gegen Russland nichts.

Denn die Sanktionen aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verhindern nicht nur, dass russische Flugzeuge in Deutschland landen. Sie untersagen europäischen Firmen neben Flugzeug- und Teileexport auch Reparatur- und Wartungsdienstleistungen für russische Fluggesellschaften. Das hat weitaus größere Folgen für Lufthansa Technik als nur den Wegfall des einen Triebwerksauftrags von Rossiya Airlines.

Verträge mit einem Dutzend Airlines

«Mit dem Inkrafttreten der US-Sanktionen zum Stopp des Exports von Hightech-Produkten und der EU-Sanktionen zum Transportsektor in Russland hat Lufthansa Technik sämtliche Serviceleistungen für russische Kunden gestoppt», so ein Lufthansa-Technik-Sprecher. Aktuell habe man Verträge mit etwa einem Dutzend Fluggesellschaften in Russland. «Die Einstellung der Services betreffen insgesamt mehrere Hundert Flugzeuge.»

2019 – also vor der Covid-19-Pandemie – hatte Lufthansa Technik einen Umsatz von rund 240 Millionen Euro mit russischen Kunden gemacht. Jetzt hat das Unternehmen eine Task Force eingerichtet, die sich mit den Auswirkungen der beschlossenen oder ankündigten Sanktionen beschäftigt und die Umsetzung der politischen Vorgaben organisiert.

Ableger mit 40 Beschäftigten in Moskau

Lufthansa Technik übernimmt für russische Airlines vor allem Komponenten- und Triebwerksservices. «Aircraft Maintenance Services spielen nur eine kleinere Rolle», so der Sprecher. In Moskau sitzt zudem Lufthansa Technik Vostok Services mit rund 40 Beschäftigten. Der Ableger ist zuständig für Material- und Komponentenunterstützung für mehr als 300 Flugzeuge verschiedener zivile Kunden aus Russland und den GUS-Staaten.