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Sitze von Thompson

Lufthansa stattet Airbus A380 erst 2026 mit neuer Business Class aus

Die deutsche Fluggesellschaft wollte ab der zweiten Jahreshälfte 2025 mit einer neuen Business Class im Airbus A380 abheben. Nun beginnen die Umrüstungen später.

Ende Juli wurde bekannt, dass Lufthansa ihr Langstreckenangebot in München kürzt. Unter anderem spielt der Airbus A380 eine kleinere Rolle, da einige bisherige Superjumbo-Ziele auf den kleineren A350 umgestellt werden. In Online-Foren spekulierten Luftfahrtfans, Lufthansa werde in dieser Zeit ihre A380 mit der neuen Business Class ausstatten.

Diese Spekulationen hatten einen guten Grund. Denn im März hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr angekündigt: «Im zweiten Halbjahr 2025 wird der erste Airbus A380 mit einer neuen Business Class unterwegs sein.» Die Mutmaßung nun: Mit einem Umbau ab Winter 2024/2025 könnte der Betriebsstart des neuen Produktes sogar etwas früher gelingen.

«Für das erste Quartal 2026 geplant»

Doch genau das Gegenteil ist der Fall. «Die Ausrüstung mit neuen Business-Class-Sitzen in unseren Lufthansa-A380 ist für das erste Quartal 2026 geplant», erklärte am Montag (5. August) eine Lufthansa-Sprecherin auf Nachfrage von aeroTELEGRAPH. «Diese Planung steht bereits seit einiger Zeit und erfolgt nach entsprechenden Bestellabfolgen.»

Pro Flugzeug soll die Umrüstung laut der Sprecherin rund drei Wochen dauern. Somit dürfte der erste A380 mit neuer Business Class im ersten oder zweiten Quartal 2026 abheben.

«Einige A380 am Boden behalten»

Ausgerüstet werden die Superjumbos nicht mit den neuen Allegris-Sitzen von Lufthansa, sondern mit einem Produkt des Herstellers Thompson Aero Seating. Wie das Portal Aero im Frühjahr berichtet hatte, soll es sich um das Modell Vantage XL handeln. Die wichtigste Neuerung der neue Business Class im A380: Jeder Sitz hat Zugang zum Gang.

Wenn Lufthansas A380 im kommenden Winter aber noch nicht umgerüstet werden, da die Sitze noch nicht da sind, warum verschwinden die Jets dann zunehmend aus dem Flugplan? Die Antwort ist einfach: aufgrund ihrer Größe. Man werde «einige A380 am Boden behalten in der Kernzeit des Winters, da sie mit Sicherheit der überdimensionierte Teil unserer Flotte sind», sagte Konzernchef Carsten Spohr vergangene Woche im Gespräch mit Analysten.

Im Winter lieber A340 als A380

Solange man aufgrund von verzögerten Auslieferungen neuer Jets auf alte Modelle setze, gelte: «Im Winter betreibe ich lieber einen A340», so Spohr, selbst wenn dieser eine geringere Effizienz habe als ein voller A380. «Denn ich kann den A340 im Winter eher füllen als den A380» – das sorge für bessere Erlöse. Zudem spiele die A380-Wartung eine Rolle.

Lufthansa hat bereits sechs A380 wieder in Betrieb genommen. Sie tragen die Kennzeichen D-AIMC, D-AIMH, D-AIMK, D-AIML, D-AIMM und D-AIMN. Die D-AIMB befindet sich aktuell zur großen Wartung bei Lufthansa Technik in Manila auf den Philippinen. Die D-AIMA steht noch im spanischen Teruel, soll «bis 2025» aber auch zurückkehren.