Aus für die Tochter
Lufthansa macht Germanwings dicht
Germanwings überlebt die Corona-Krise nicht. Konzernmutter Lufthansa stellt den Flugbetrieb ihrer Tochter ein.
Jet von Germanwings: Am 7. April 2020 erklärte Lufthansa, dass der Flugbetrieb der Tochter beendet wird.
Sie war eine Tochter der bereits drei Jahre länger bestehenden Eurowings.
Im Jahr 2008 scheiterten Pläne für eine Fusion von Germanwings und Tuifly. Zuvor war Condor aus Gesprächen über ein Dreierbündnis ausgestiegen.
Lufthansa verleibte sich in den Jahren 2009 und 2010 Germanwings und Eurowings ganz ein. Auf dem Bild ist eine McDonnel Douglas MD-82 von Nordic Leisure zu sehen, die 2007 für Germanwings im Einsatz war.
Germanwings übernahm ab 2012 von Lufthansa Europarouten ab Flughäfen wie Stuttgart, Köln, Hamburg oder Berlin – das war billiger für Lufthansa. Noch mehr Einsparpotenzial sah der Konzern dann aber bei Eurowings, vor allem ab dem Jahr 2015.
Die Tragödie: Am 24. März 2015 stürzt Germanwings-Flug 4U9525 von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen ab. Alle 150 Insassen starben. Später stellte sich heraus, dass der Kopilot den Flieger absichtlich zum Absturz gebracht hatte.
Im März 2018 verlor Germanwings ihren Iata-Code 4U. Seitdem fliegt sie unter dem EW-Code von Eurowings und ist mittlerweile reiner Dienstleister für die Schwester.
Jet von Germanwings: Am 7. April 2020 erklärte Lufthansa, dass der Flugbetrieb der Tochter beendet wird.
Die Fluglinie wurde 1996 unter dem Namen Eurowings Flug gegründet.
Sie war eine Tochter der bereits drei Jahre länger bestehenden Eurowings.
Im Jahr 2008 scheiterten Pläne für eine Fusion von Germanwings und Tuifly. Zuvor war Condor aus Gesprächen über ein Dreierbündnis ausgestiegen.
Lufthansa verleibte sich in den Jahren 2009 und 2010 Germanwings und Eurowings ganz ein. Auf dem Bild ist eine McDonnel Douglas MD-82 von Nordic Leisure zu sehen, die 2007 für Germanwings im Einsatz war.
Germanwings übernahm ab 2012 von Lufthansa Europarouten ab Flughäfen wie Stuttgart, Köln, Hamburg oder Berlin – das war billiger für Lufthansa. Noch mehr Einsparpotenzial sah der Konzern dann aber bei Eurowings, vor allem ab dem Jahr 2015.
Die Tragödie: Am 24. März 2015 stürzt Germanwings-Flug 4U9525 von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen ab. Alle 150 Insassen starben. Später stellte sich heraus, dass der Kopilot den Flieger absichtlich zum Absturz gebracht hatte.
Im März 2018 verlor Germanwings ihren Iata-Code 4U. Seitdem fliegt sie unter dem EW-Code von Eurowings und ist mittlerweile reiner Dienstleister für die Schwester.
Jetzt ist es gewiss: Lufthansa schließt Germanwings. Am Dienstagnachmittag (7. April) teilte der Luftfahrtkonzern neben vielen anderen Kürzungsmaßnahmen aufgrund der Corona-Krise auch mit: «Der Flugbetrieb der Germanwings wird beendet. Alle daraus resultierenden Optionen sollen mit den Sozialpartnern besprochen werden.» So setze man den Plan beschleunigt um, den Flugbetrieb von Eurowings zu bündeln. Weitere Details oder einen Zeitplan nannte das Unternehmen zunächst nicht.
Die Kabinengewerkschaft Ufo hatte bereits am Montag Alarm geschlagen: «Die Arbeitnehmervertreter gehen davon aus, dass noch in dieser Woche die Schließung der Lufthansa-Tochter verkündet werden soll», teilte Ufo mit. Man wende sich an Politik und Öffentlichkeit, um für den Erhalt der Airline zu kämpfen. Ufo startet auch eine Petition.
Gewerkschaften mit gemeinsamem Appell
In einem gemeinsamen Appell mit anderen Gewerkschaften wie VC Cockpit und Verdi hieß es dann zurückhaltender, ohne Germanwings zu nennen: «Keine Kollegin und kein Kollege sollte sich in seiner Existenz bedroht sehen, weil strukturelle Entscheidungen seinem direkten Arbeitgeber, der zur Lufthansa Group gehört, die Daseinsberechtigung entziehen.»
Doch auch ohne die Warnung der Gewerkschaften wäre der Schritt nicht überraschend gekommen. Mitte März hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärt, dass der Konzern kleiner aus der Corona-Krise hervorgehen wird. Am vergangenen Freitag gab es einen Hinweis, wen erste Kürzungen treffen könnten: Lufthansa stellte Germanwings infrage.
Der Iata-Code verschwand schon 2018
Bereits im März vor zwei Jahren hatte Germanwings ihren Iata-Code 4U verloren. Seitdem fliegt sie als reine Dienstleisterin für ihre Schwester Eurowings unter deren EW-Code. Im folgenden Jahr machte Lufthansa dann klar, dass Germanwings in Zukunft auch kein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Air Operator Certificate – AOC) mehr haben soll.
Dass Lufthansa Germanwings nicht schon zuvor ganz in Eurowings integriert hatte, hing mit unterschiedlichen Tarifverträgen zusammen. Die Crews bei Eurowings, wo Lufthansa die Flotte nun ebenfalls verkleinern wird, verdienen deutlich weniger. Was nun mit den Mitarbeitern von Germanwings geschieht, muss Lufthansa noch im Detail erklären.