Zu wenig Personal
KLM muss Business-Sitze im Dreamliner leer lassen
Mehr Plätze in der Business Class, aber nicht mehr Personal. Damit Crew und Passagiere trotzdem nicht leiden, lässt KLM Plätze in den Boeing 787-10 zunächst unverkauft.
Boeing 787-9 von KLM: Die größere 787-10 kommt erst im Juni.
Boeing 787-9 von KLM: Die größere 787-10 kommt erst im Juni.
Eigentlich passen in die Boeing 787-10 von KLM 344 Passagiere, 38 davon in die Business Class. Doch zumindest bis Ende des Jahres werden nur 340 Reisende in der größten Version des Dreamliners von KLM unterwegs sein. Der Grund: Auf diese Weise muss die Airline keine zusätzlichen Flugbegleiter auf den Flügen einsetzen. Mit Vollbesetzung wäre das nötig geworden, berichtet das niederländische Portal Zakenreis Nieuws.
KLM befindet sich schon länger in Gesprächen mit der Gewerkschaft VNC über die Anzahl des eingesetzten Kabinenpersonals. In der Business Class gibt es in der Boeing 787-10 vier Plätze mehr als in der 787-9. Die erste 787-10 nimmt KLM am 29. Juni in Empfang. Bis Ende 2019 sollen vier weitere Maschinen folgen.
Weniger Arbeit und Personal auch in Economy
Die Gewerkschaft VNC forderte in den Gesprächen, dass der Arbeitsaufwand für das Kabinenpersonal akzeptabel und der Service für die Kunden gewährleistet bleibt. Gemäß einer Erklärung von VNC sollen daher zumindest bis Ende des Jahres lediglich 34 der 38 Business-Plätze verkauft werden.
Im Sommer 2018 hatte KLM bereits in der Langstrecken-Economy Maßnahmen ergriffen, um den Arbeitsaufwand für das Kabinenpersonal zu reduzieren und weniger Mitarbeitende einsetzen zu können. Auf gewissen Strecken erhalten Passagiere seither vor dem Start Wasserflasche, Erfrischungstuch und Kopfhörer, um direkt für die Reise bereit zu sein. Der Bordservice mit warmer Mahlzeit wird auf kleineren Tabletts serviert. Das erlaubt es, pro Trolley mehr Passagiere zu bedienen, womit weniger Aufwand fürs Personal verbunden ist.