Letzte Aktualisierung: um 9:24 Uhr

Singapore und American

Kameras im Unterhaltungssystem verunsichern Passagiere

Fluggäste von Singapore Airlines und American Airlines bemerkten Kameras im Unterhaltungssystem. Die Airlines beschwichtigen.

An Bord eines Flugzeuges hat man als Fluggast sowieso schon nicht viel Privatsphäre. Umso irritierter waren einige Passagiere von Singapore Airlines, die eine Kamera unterhalb des Bildschirms des Unterhaltungssystems bemerkt haben. Einige erkundigten sich via Twitter bei der Fluggesellschaft, was es mit den kleinen Linsen auf sich habe.

Die Airline teilte mit, dass die Kamera zur Originalausstattung der Hardware gehöre, die man von den Ausstattern geliefert bekommen habe. Die Kameras seien aber deaktiviert worden und man habe keinerlei Pläne, sie in Zukunft einzusetzen. Die entsprechenden Unterhaltungssysteme stammen von den Herstellern Panasonic und Thales und kommen in den Premium-Sitzplätzen im Airbus A350, dem A380, der Boeing 777-300ER und der Boeing 787-10 zum Einsatz.

Trend in Richtung Kameras

Auch bei American Airlines entdeckten Passagiere Kameras. Die US-Fluggesellschaft teilte auf Nachfrager von Business Insider mit, Kameras gehörten zur Standardausstattung bei vielen Unterhaltungssystemen und vielen Airlines. «Die Hersteller dieser Systeme haben Kameras für mögliche zukünftige Anwendungen wie etwa Sitz-zu-Sitz-Videokonferenzen eingebaut.» Die Linsen seien jedoch deaktiviert und man plane nicht, dies zu ändern.

Allerdings scheint der Trend in der Unterhaltungssystem-Industrie in Richtung Einsatz von Kameras zu gehen. Thales entwickelt Infrarottechnologie, bei der das Unterhaltungssystem mithilfe von Hand- und Augenbewegungen gesteuert werden kann. Panasonic ist eine Partnerschaft mit einem Biometrik-Unternehmen eingegangen. Gemeinsam sollen Lösungen entwickelt werden, bei denen mithilfe von biometrischer Erkennung beispielsweise die Bezahlung von Duty-free-Produkten und Essen an Bord abgewickelt werden kann – via Kameras im Unterhaltungssystem.