100 Jahre Boeing
Der tollkühne Herr Boeing mit seinen fliegenden Kisten
Es begann mit der Bewunderung für Akrobatikflüge. Vor 100 Jahren gründete William E. Boeing sein Flugzeugbau-Unternehmen. Ein Rückblick auf die Geschichte anhand herausragender Modelle.
Damit begann alles: Das B & W Seaplane, das später auch Boeing Model 1 hieß. Es war 8,38 Meter lang, hatte eine Spannweite von 15,8 Meter und konnte bis zu 120 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Zwei Stück wurden gebaut und nach Neuseeland verkauft.
Den ersten Erfolg erzielte Boeing mit dem Model C, einem Trainingsflugzeug fürs Militär. Das Unternehmen konnte 65 Stück verkaufen. Das erste wirklich zivile Modell war danach die B-1. Das Post-Wasserflugzeug war ein Misserfolg, nur ein Stück wurde gebaut.
Das Nachfolgemodell 40 dagegen war ein Großerfolg. Es wurde zwischen 1925 und 1932 gebaut, Boeing konnte 44 Stück absetzen. Neben Post konnte der Flieger erstmals auch zwei Passagiere in einer kleinen Kabine mitführen. Geschwindigkeit: bis zu 168 Kilometer pro Stunde.
Die Boeing Monomail veränderte den Flugzeugbau. Dank einfahrbarem Fahrwerk, verkleidetem Motor, tieferer Tragfläche und Metallgehäuse war der Flieger sehr aerodynamisch. Geschwindigkeit: bis zu 254 Kilometer pro Stunde. Es gab die Maschine auch als Passagiervariante mit dem Namen Model 220 mit Platz für 6 Reisende.
Die Konkurrenz schlief nicht. Douglas Aircraft baute mit der ab 1935 verfügbaren DC-3 wohl das beste Passagierflugzeug seiner Zeit. Erst viel später – 1997 – wurde das Unternehmen, das dann McDonnell Douglas hieß, von Boeing geschluckt.
Die Boeing Model 314 Clipper veränderte die Welt der Passagierluftfahrt. Erstmals wurden Nonstop-Flüge über den Atlantik möglich. Das Flugzeug hatte eine Reichweite von 8300 Kilometern und fasste 74 Passagiere, denen viel Luxus an Bord geboten wurde – etwa ein Speisesaal und eine Hochzeitssuite. Sie konnte bis zu 296 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Pan Am baute ab 1938 auf dem Clipper ihren Erfolg auf.
Das Model 307 Stratoliner von 1938 basierte auf dem Bomber B-17 und war das erste Passagierflugzeug mit Druckkabine. Der breite Rumpf sorgte für viel Platz. Passagiere konnten in Betten schlafen. Dank der hohen Dienstgipfelhöhe konnte die Boeing 307 auch Unwetter gut umfliegen. Geschwindigkeit: bis zu 396 Kilometer pro Stunde.
Die Briten setzten mit ihrer De Havilland Comet DH106 neue Maßstäbe, als die den Düsenantrieb bei Passagierfliegern einsetzten. Doch das Programm stand unter einem unglücklichen Stern (mehr dazu hier: De Havilland Comet). Boeing profitierte mit der 1957 abgelieferten 707 davon (mehr dazu hier: Der Jet, der die Luftfahrt revolutionierte). Geschwindigkeit: bis zu 965 Kilometer pro Stunde mit bis zu 181 Passagieren.
Ende der 1960er-Jahre arbeiteten 50.000 Menschen bei Boeing an einem revolutionären Produkt – der Boeing 747. Sie war einst das größte Passagierflugzeug der Welt und erlaubte tiefere Ticketpreise und mehr Komfort. Pan Am bestellte gross (im Bild: der damalige Boeing-Chef Bill Allen und Pan-Am-Lenker Juan Trippe beim Erstflug 1968).
Die Boeing 747 kam aber zu einem schwierigen Zeitpunkt auf den Markt. Die Kürzung des Budgets für den Vietnam-Krieg ließ die Rüstungsumsätze einbrechen. Dadurch sanken die Einnahmen des Apollo-Programms und auch im zivilen Bereich wegen der Rezession. Der Konzern ging fast pleite.
Um die europäische Concorde zu kontern beauftragten die USA Boeing damit, ein Überschallflugzeug zu bauen. Doch 1971 stoppte der Kongress das Geld dafür, die Pläne für eine Boeing 2707 wurden Makulatur.
Die 1968 eingeführte Boeing 737 wurde zunehmend zum Rückgrat des Konzerns. Sie wurde zum Kassenschlager. Trotz neuer Konkurrenz durch Airbus wuchs Boeing und ist heute wieder kerngesund.
Auf der Langstrecke hatte Boeing mit der 777 ein Erfolgsmodell im Köcher. 1986 als Ersatz für Lockheed L-1011 Tristar und McDonnell Douglas DC-10 konzipiert, verkauft sie sich bis heute bestens – über 1400 Mal.
Damit begann alles: Das B & W Seaplane, das später auch Boeing Model 1 hieß. Es war 8,38 Meter lang, hatte eine Spannweite von 15,8 Meter und konnte bis zu 120 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Zwei Stück wurden gebaut und nach Neuseeland verkauft.
Den ersten Erfolg erzielte Boeing mit dem Model C, einem Trainingsflugzeug fürs Militär. Das Unternehmen konnte 65 Stück verkaufen. Das erste wirklich zivile Modell war danach die B-1. Das Post-Wasserflugzeug war ein Misserfolg, nur ein Stück wurde gebaut.
Das Nachfolgemodell 40 dagegen war ein Großerfolg. Es wurde zwischen 1925 und 1932 gebaut, Boeing konnte 44 Stück absetzen. Neben Post konnte der Flieger erstmals auch zwei Passagiere in einer kleinen Kabine mitführen. Geschwindigkeit: bis zu 168 Kilometer pro Stunde.
Die Boeing Monomail veränderte den Flugzeugbau. Dank einfahrbarem Fahrwerk, verkleidetem Motor, tieferer Tragfläche und Metallgehäuse war der Flieger sehr aerodynamisch. Geschwindigkeit: bis zu 254 Kilometer pro Stunde. Es gab die Maschine auch als Passagiervariante mit dem Namen Model 220 mit Platz für 6 Reisende.
Die Konkurrenz schlief nicht. Douglas Aircraft baute mit der ab 1935 verfügbaren DC-3 wohl das beste Passagierflugzeug seiner Zeit. Erst viel später – 1997 – wurde das Unternehmen, das dann McDonnell Douglas hieß, von Boeing geschluckt.
Die Boeing Model 314 Clipper veränderte die Welt der Passagierluftfahrt. Erstmals wurden Nonstop-Flüge über den Atlantik möglich. Das Flugzeug hatte eine Reichweite von 8300 Kilometern und fasste 74 Passagiere, denen viel Luxus an Bord geboten wurde – etwa ein Speisesaal und eine Hochzeitssuite. Sie konnte bis zu 296 Kilometer pro Stunde schnell fliegen. Pan Am baute ab 1938 auf dem Clipper ihren Erfolg auf.
Das Model 307 Stratoliner von 1938 basierte auf dem Bomber B-17 und war das erste Passagierflugzeug mit Druckkabine. Der breite Rumpf sorgte für viel Platz. Passagiere konnten in Betten schlafen. Dank der hohen Dienstgipfelhöhe konnte die Boeing 307 auch Unwetter gut umfliegen. Geschwindigkeit: bis zu 396 Kilometer pro Stunde.
Die Briten setzten mit ihrer De Havilland Comet DH106 neue Maßstäbe, als die den Düsenantrieb bei Passagierfliegern einsetzten. Doch das Programm stand unter einem unglücklichen Stern (mehr dazu hier: De Havilland Comet). Boeing profitierte mit der 1957 abgelieferten 707 davon (mehr dazu hier: Der Jet, der die Luftfahrt revolutionierte). Geschwindigkeit: bis zu 965 Kilometer pro Stunde mit bis zu 181 Passagieren.
Ende der 1960er-Jahre arbeiteten 50.000 Menschen bei Boeing an einem revolutionären Produkt – der Boeing 747. Sie war einst das größte Passagierflugzeug der Welt und erlaubte tiefere Ticketpreise und mehr Komfort. Pan Am bestellte gross (im Bild: der damalige Boeing-Chef Bill Allen und Pan-Am-Lenker Juan Trippe beim Erstflug 1968).
Die Boeing 747 kam aber zu einem schwierigen Zeitpunkt auf den Markt. Die Kürzung des Budgets für den Vietnam-Krieg ließ die Rüstungsumsätze einbrechen. Dadurch sanken die Einnahmen des Apollo-Programms und auch im zivilen Bereich wegen der Rezession. Der Konzern ging fast pleite.
Um die europäische Concorde zu kontern beauftragten die USA Boeing damit, ein Überschallflugzeug zu bauen. Doch 1971 stoppte der Kongress das Geld dafür, die Pläne für eine Boeing 2707 wurden Makulatur.
Die 1968 eingeführte Boeing 737 wurde zunehmend zum Rückgrat des Konzerns. Sie wurde zum Kassenschlager. Trotz neuer Konkurrenz durch Airbus wuchs Boeing und ist heute wieder kerngesund.
Auf der Langstrecke hatte Boeing mit der 777 ein Erfolgsmodell im Köcher. 1986 als Ersatz für Lockheed L-1011 Tristar und McDonnell Douglas DC-10 konzipiert, verkauft sie sich bis heute bestens – über 1400 Mal.
Sie waren mutig und geschickt. Und sie begeisterten mit ihren Fähigkeiten das Publikum scharenweise. Die Männer, die man Barnstormer nannte, zogen ab Mitte der 1910er-Jahre als fliegende Schausteller von Ort zu Ort. Meist in ländlichen Gebieten der USA, auf großen Feldern und eben in der Nähe von Scheunen (barns), zeigten sie mit ihren Flugzeugen ihre tollkühnen aviatischen Künste.
Auch William E. Boeing gehörte zu den Bewunderern der Barnstormer. Der Sohn einer aus Wien stammenden Österreicherin und von Wilhelm Böing aus der Stadt Hagen in Westfalen arbeitete zuerst in der Holzindustrie und machte dort ein Vermögen. Er war aber so fasziniert von den tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten, dass er in einem ehemaligen Bootsschuppen in Seattle zusammen mit dem Ingenieur George Conrad Westervelt selbst begann, Flugzeuge zu bauen. Ihr erstes Modell war das B & W Seaplane, später auch Boeing Model 1 genannt.
Aufbau einer Airline, aus der United wurde
Mit dem einmotorigen Doppeldecker-Schwimmerflugzeug begann eine Luftfahrtlegende. Westervelt stieg zwar schon bald aus der am 15. Juli 1916 mit einem Startkapital von 100.000 Dollar gegründeten gemeinsamen Firma Pacific Aero Products aus. Boeing aber machte weiter und taufte sie später in Boeing Airplane Company um. Er erkannte den Vorteil von Flugzeugen im Postverkehr. Und der Amerikaner mit deutschen Wurzeln merkte auch, wie lukrativ Flüge im Auftrag des United States Postal Service waren.
Boeing wurde neben Flugzeugbauer auch Airline-Unternehmer. Er gewann mit seinem Tochterunternehmen Boeing Air Transport die Ausschreibung für die Postflüge zwischen San Francisco und Chicago. Ab 1927 flog er zuerst mit seinen selbstgebauten Boeing Model 40 Post zwischen den Städten hin und her. Nach sieben Jahren verlor er aber den Auftrag wieder, weil es Unregelmäßigkeiten bei der Ausschreibung gegeben hatte. Boeing trennte sich frustriert von seiner Airline. Auch aus ihr wurde Großes – sie stand am Anfang der Geschichte von United Airlines.
Der größte Flugzeugbauer der Welt
Boeing konzentrierte sich auf den Flugzeugbau und setzte dabei stets auch aufs militärische Segment und arbeitete eng mit der US Armee zusammen. Das zahlte sich vor allem nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs aus. Dank Zukäufen wie Stearman Aircraft (1934) oder Piasecki Aircraft (1960) wurde der Rüstungsbereich immer gewichtiger. Die Fracht- und Passagierdivision blieb aber immer ein zentraler Teil, der durch Übernahmen von Konkurrenten wie McDonnell Douglas (1997) zusätzlich gestärkt wurde. Aus der kleinen Firma aus Seattle wurde trotz neuer Konkurrenz wie etwa Airbus der größte Flugzeugbauer der Welt.
Einen Rückblick auf 100 Jahre Boeing sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie anhand von Modellen aus der Firmengeschichte.