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Neuer Überschalljet

Auch Japan will eine neue Concorde bauen

Die Boom-Supersonic-Order von United Airlines zeigt: Überschalljets sind gefragt. Auch Japan entwickelt ein entsprechendes Modell.

Erst gerade erhielt der Traum vom Überschall-Fliegen wieder Schub: Das aktuell bekannteste entsprechende Projekt, Boom Supersonic, sorgte für Schlagzeilen, als United Airlines 15 Exemplare des Übschallfliegers orderte. Zusätzlich sicherte sich die Fluggesellschaft Optionen für 35 weitere Maschinen.

Boom ist nur eines von vielen Projekten. Und auch möchte beim Rennen um die nächste Concorde dabei sein. Die neue Initiative «Japan Supersonic Research» wurde gerade der Öffentlichkeit vorgestellt. Kawasaki, Subaru, der Maschinenbauer IHI, die japanische Luft- und Raumfahrtorganisation (JAXA) sowie Mitsubishi arbeiten an der neuen Initiative. Alle  liefern bislang  hauptsächlich an westliche Flugzeugbauer ihre Teile.

Fertig bis 2030

Von Tokio nach Europa oder an die Ostküste Amerikas fliegt man rund zwölf Stunden, das will Japan ändern. Der neue Passagierjet soll mit einer Geschwindigkeit von Mach 1,6, und einer Reichweite von 3500 Meilen zwischen 36 bis 50 Passagiere aus Japan mit der Welt verbinden.

Dabei setzt man sich ambitionierte Ziele. Bereits 2030 soll der Überschallflieger fertig entwickelt sein, rund neun Jahre bleiben den Ingeneursteams also noch. Ein Jahr zuvor soll der erste Boom Supersonic Jet an United Airlines gehen, die Firma aus den Staaten begann bereits 2014 mit dem Projekt.

Umweltprobleme für Überschalljets

Neben der Entwicklung des Flugzeugs an sich müssen die Hersteller auch wirtschaftliche und umwelttechnische Probleme bewältigen. Der Spritverbrauch der Überschallflieger lässt sich mit den Zielen eines  Co2-neutralen Wachstums der Luftfahrt nicht vereinbaren.

Der Fokus bei der Entwicklung soll daher auf der Reduzierung von Luftwiderstand und der Verbesserung der Treibstoffeffizienz liegen. Schon 2005 führte die JAXA Überschall-Tests durch, bei denen das Modell 13 Prozent weniger Luftwiderstand vorweisen konnte als die Concorde.

Airliner oder Privatjet?

Auch die Lautstärke soll nicht mehr so ein großes Thema sein als noch zur Zeiten der Concorde. Die japanische Luft- und Raumfahrtagentur gab an, eine Technik entwickelt zu haben, bei der der Lärm durch die Überschallwellen um 50  Prozent reduziert wird.

Ob die Version später tauglich für den Passagierverkehr ist, bleibt abzuwarten. Mit 36-50 Sitzplätzen könnte sie auch als geräumiger Privatjet funktionieren. Das Modell von Boom Supersonic bietet im Vergleich bis zu 88 Sitzplätze.

Japan Airlines setzt auf Boom

Eine japanische Airline hat bereits Interesse an dem US-Jet Boom bekundet. JAL Japan Airlines gab bekannt, 10 Millionen Dollar an strategischem Investment in Boom zu pumpen. Ob sie nun auf das japanische Modell umschwenkt, bleibt abzuwarten.