Insolvenz angemeldet
Privatair ist pleite
Es ist definitiv aus für die ehemalige Lufthansa-Partnerin: Privatair hat in der Schweiz und in Deutschland Insolvenz angemeldet.
Boeing 737 von Privatair in der Antarktis (Archiv): Die Fluglinie hatte schon bessere Zeiten.
Boeing 737 von Privatair in der Antarktis (Archiv): Die Fluglinie hatte schon bessere Zeiten.
Es begann mit einem amtlichen Eintrag. Weil Privatair eine Rechnung eines Lieferanten trotz richterlicher Aufforderung nicht bezahlte, ordnete im Oktober ein Schweizer Gericht die amtliche Insolvenz über die Fluggesellschaft an. Das Management sprach umgehend von einem Fehler. Und in der Tat wurde der Eintrag einige Zeit später gelöscht.
«Wir befinden uns mit der Restrukturierung auf dem richtigen Weg. Ein unternehmerisches Risiko besteht jedoch weiterhin», erklärte damals Aufsichtsratspräsident Thomas Limberger. In der Tat. Wenige Tage später verlor die deutsche Tochtergesellschaft ihre Lizenz. Wiederum hoffte die Führung, dies rückgängig machen zu können. Doch dieses Mal klappte es nicht mehr. Am Mittwoch (5. Dezember ) hat Privatair Insolvenz angemeldet.
In Schweiz und Deutschland
Das Unternehmen bestätigt den Schritt in einer Mitteilung «mit großem Bedauern». Eine Reihe von Ereignissen habe «bedeutende Auswirkungen auf den künftigen Businessplan und die Überlebensfähigkeit» gehabt. Darum sei man gezwungen gewesen, in der Schweiz und in Deutschland Insolvenz anzumelden.
Privatair wurde 1977 unter dem Namen Petrolair gegründet. Sie war die Firmenairline des griechischen Bankers Spiros Latsis. 1995 begann sie unter neuem Namen auch für andere Kunden zu fliegen. Sie machte sich rasch einen Namen als gehobene Wet-Lease-Anbieterin.
Neue Eigentümer
Im Oktober 2016 übernahm dann die private Investmentgesellschaft Silver Arrow Capital von Limberger 51 Prozent der Fluggesellschaft. Einer der wichtigsten Kunden war zuletzt Lufthansa. Für die deutsche Fluglinie bediente Privatair bis Ende Juni die Strecke Frankfurt – Pune.