Letzte Aktualisierung: um 15:09 Uhr

Coole Pflaster

Himmlischer Hummus und High Life im Keller in Tel Aviv

Starke Strecke Mikve Israel Tel Aviv: Diese Straße war zwar bloß Liebe auf den zweiten Blick. Aber definitiv Liebe auf den ersten Biss. Und hey, vom Nachtleben im Mutterschoß haben wir ja noch überhaupt nicht gesprochen.

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Einen Ort als «Stadt der Gegensätze» zu bezeichnen, ist etwa die abgedroschenste Formulierung, die es nur gibt auf diesem Planeten. Aber im Fall von Coole Pflaster Mikve Israel Tel Aviv muss ich für einmal tatsächlich zu dieser schlimmen Worthülse greifen. Vor allem deshalb, weil sich die Mikve Israel Street so stark unterscheidet vom ersten Coolen Pflaster in Tel Aviv. Während sich die Rabbi Yohanan Street im Stadtteil Jaffa malerisch-maurisch gab und gibt, zeigt sich unser heutiges Revier Mikve Israel auf den ersten Blick eher schroff.

Ein guter Teil unserer Straße wird von einem Bauzaun gesäumt, dort laufen die Arbeiten an einem neuen Transportsystem für die Stadt. Da und dort sterben alte Läden, neue Mieter ziehen ein. Eine Straße im Wandel also, eine Starke Strecke, die sich aktuell wieder einmal neu erfindet.

Elektrisierendes Quartier Gan HaHashmal

Was aber auch für die Dynamik dieses Stadtteils steht. In HaHashmal passiert Neues. Und das war und ist für Coole Pflaster immer hochinteressant. Dazu passt ein Detail am Rande ganz gut: Im vollen Wortlaut heißt dieses Quartier «Gan HaHashmal», was so viel bedeutet wie «elektrischer Garten». Das steht für das erste Elektrizitätswerk von Tel Aviv, welches im frühen 20. Jahrhundert just in diesem Quartier errichtet wurde.

Ein Kaffeehalt

Das WayCup Coffee ist ein Ort, wie er zu jedem Coolen Pflaster gehört. Ein Kaffee-Lokal für Hipsters und all jene, die es werden wollen. Ausgesuchter Kaffee-Genuss eben. Das Waycup macht sowohl draußen wie auch drinnen etwas her. Kurze Anleitung: Zunächst an der Levontin Street, die gleich ums Eck liegt, etwas vom Malerischen Tel Aviv holen – und dann in die Mikve Israel einbiegen.

Mikve Israel Tel Aviv: Eine Mahlzeit

Kommen wir nun also zum Punkt, der schon beim Einstieg versprochen worden ist: die Liebe auf den ersten Biss. Wenn ich darf, möchte ich dazu zunächst noch ein wenig ausholen. Tel Aviv gilt unter anderem als absolut relevantes Pflaster, um guten Hummus zu essen. Was mir hervorragend passt. Tatsächlich bin ich so verschossen ins Nahost-Püree, dass ich mich nicht wehren würde, sollte mich jemand eine Kichererbse auf zwei Beinen nennen. Also habe ich an den Plätzen in Tel Aviv Hummus gekostet, wo er am besten sein soll. Namentlich bei Abu Hassan in Jaffa und bei Abu Dabi an der King George Street. Des Weiteren habe ich Hummus im Azura an der Mikve Israel bestellt. Wenn ich es kurz machen darf: Es war bei Abu Hassan und bei Abu Dabi wunderbar.

Mikve Israel Tel Aviv: eine Mahlzeit Und im Azura, einem von außen so unscheinbaren Ort, noch deutlich wunderbarer. Das Azura in Tel Aviv ist der Ableger des gleichnamigen Marktrestaurants in Jerusalem. Deshalb gehorcht auch der Betrieb an der Mikve Israel gängigen Marktzeiten und schließt nachmittags. Das Azura kommt total unspektakulär daher, wir kosteten neben Hummus auch Chicken Meatballs mit Artischocken in würziger Zitronensauce – ein Gedicht.

Ebenfalls erwähnenswert: In einer Stadt, die mir eher teuer vorkam (dass einem die israelischen Scheckel schnell aus dem Säckel wandern ist ein wahrer Reim), pflegt das Azura ein absolut vernünftiges Pricing. Nein, ich bin nicht verschwistert oder verschwägert mit Azura. Und als unabhängiger Blogger bin ich dem Lokal auch nicht irgendwie verpflichtet. Ich habe selber bezahlt. Und ich muss sagen: Das Azura ist eines meiner Highlights aller bisherigen Coolen Pflaster.

Gan HaHashmal: Ein Shop

Secondhand-Läden sind eine sehr typische Erscheinung bei unserer Rubrik Coole Pflaster. Da macht auch die Mikve Israel keine Ausnahme. Eine wahre Entdeckung ist dabei der Anbieter Chelsy. Der Laden wirkt auf den ersten Blick zwar – wie die ganze Straße – etwas nüchtern und uninspiriert. Auf den zweiten Blick aber lassen sich gute Funde machen. Mittendrin im ganzen namenlosen Klamotten-Konzert finden sich immer mal wieder Teile von Designermarken wie Missoni oder Max Mara. Es lohnt sich eben auch hier, dem ersten Blick einen zweiten folgen zu lassen.

Mikve Israel Tel Aviv: Noch ein Shop

Im säkularen Tel Aviv ist Körperkult erste Bürgerpflicht. Nicht nur am Strand wird ersichtlich, dass ein gestählter Body zur Grundversorgung im örtlichen Leben gehört. Die Basics, die da zwingend bei jedem Menschen vorrätig sein müssen: Eine nachhaltig produzierte Yogamatte, ausreichend Soja-Duftkerzen und ein Outfit, das im Athleisure-Stil das Sportliche mit dem Attraktiven zusammenführt. Voilà, die Adresse an der Mikve Israel für diesen Grundbedarf lautet Anjaly.

Ein Mitbringsel

Eine weitere geliebte Konstante an Coole Pflaster: Buchläden. Diesen Part deckt an der Mikve Israel der hübsch sortierte Hamigdalor ab. Wobei es da halt ein Problem gibt. Auf Hebräisch ist der Verfasser nicht ganz so fit, wie er das gerne wäre. Er ist sogar sehr weit entfernt davon. Aber zum Glück führen Buchläden meist auch ein Zweitsortiment mit allerlei Artikeln, die weniger Lesebedarf haben. Deshalb wurde dort dieser hübsche Kerzenständer eingetütet. Preis: 159 Schekel, etwa 40 Euro. Nicht ganz günstig, fürwahr. Aber dafür hört die Dame nie auf, geheimnisvoll dreinzublicken. Wer sie ist, konnte man mir nicht sagen. Bis zu einem kulturell gut fundierten Gegenbescheid geht sie bei mir als kleine Schwester von Frida Kahlo durch.

Noch ein Mitbringsel aus Tel Aviv HaHashmal

Deutlich günstiger kommt man an der Ecke Mikve Israel/Allenby Street zu einem Mitbringsel. Im Innern der dortigen Bäckerei liegen gewaltige Mengen an orientalischen Backspezialitäten aus. Wobei für Souvenir-Shopper dabei natürlich eine gewisse Challenge verbunden ist. Nein, teuer sind diese Mitbringsel nicht. Aber: Wie schafft man es, diese Preziosen tatsächlich heimzunehmen – und nicht vorher schon radikal zu schnabulieren? Der Verfasser jedenfalls hat es: nicht geschafft.

Gan HaHashmal: Ein Instagram-Moment

Wie gesagt, wer auf das allerliebst orientalische Sujet aus ist, liegt zwar in Tel Aviv grundsätzlich richtig. Aber nicht so sehr an der Mikve Israel, wo alles etwas nüchterner gehalten ist. Was aber nicht heißt, dass es dort gar nichts gibt für Augenmenschen. Besser noch: Unser Insta-Moment spielt an einem Ort, wo es für Augen- und Gaumenmenschen etwas zu holen gibt. An der benachbarten Strasse Levontin Street, im hübschen Lokal Oro, das auf Italianità setzt. Ich habe dort eine Focaccia gekostet, die an jedem Ort auf dem sprichwörtlichen Stiefel bella figura machen würde. Und die beiden Köpfe an der Außenwand geben was her für Instagram, tät ich jetzt mal sagen.

Tel Aviv Nachtleben: Ein Drink

Wenn Du Dich richtig erinnerst, wurde ganz am Anfang auch eine gute Portion High Life versprochen. Yep, die kommt jetzt. Hab ich mir für den Schluss aufgespart. Wobei es dieses Mal schon einen sehr guten zweiten Blick braucht, um zu erkennen, was sich im Kommenden noch alles unter der Erde tun wird.

Was das Kuli Alma genau ist, lässt sich gar nicht so leicht beschreiben. Von der Infrastruktur her könnte man von einem verwinkelten Nachtclub sprechen, mit Drink-Theken, Food-Angebot, Mechandise-Laden, Live-Bühne, Dancefloor und Außenbereich. Darf ich es etwas anders sagen? Bittesehr: Ein Disneyland für Erwachsene.

Nur schon beim Gang die Treppe hinunter wird man in einen gewaltigen Farbrausch gezogen. Was da passiert, könnte man als evolutionäre Schubumkehr beschreiben: So wie wir alle mal aus einem Körper hinaus in die Welt kamen, gehen wir nun wieder zurück. Hinein in ein Wunderland, wo ziemlich viel möglich ist.

Was da genau möglich ist? Nun ja, kommt auf die Gäste und die Nachtzeit an. Was wir mit Sicherheit sagen können: Es sind Drinks im Angebot, die preislich eher etwas teuer scheinen. Aber das Beobachten des Nachtvolks, das Aufsaugen der ganzen Umgebung und das allfällige Abtanzen zu Live- oder Konservenmusik wiegt das alles auf. Pizza gibts übrigens auch. Für all das, was Du im Kuli Alma allenfalls sehen und erleben wirst, kann der Verfasser keine Verantwortung übernehmen. Wirklich keine. Aber wenn Du meinen Rat hören willst: Geh mal hin und runter und rein ins Kuli Alma, wenn Du in Tel Aviv bist.

Mikve Israel Tel Aviv: Die Anreise

Tel Aviv ist zu Fuß leicht zu erobern. Die Mikve Israel ist von jedem Punkt im Zentrum easy per pedes zu erreichen. Aber natürlich geht es auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit der Bus-Linie 5 bis Station Mikve Israel/Levontin.

Sehenswürdigkeiten Tel Aviv Gan Hahashmal

Tel Aviv ist nicht zuletzt berühmt für seine große Anzahl an Häusern im Bauhaus-Stil. Die Mikve Israel ist zwar keine Bauhaus-Hochburg, doch mit dem Jacobson’s Building ist eines der schönsten Beispiele dieses Coolen Pflasters vertreten.

Nur eine Straße daneben befindet sich der Live-Musik-Club Levontin7. Er liegt, wie der Name verrät, an der Levontin Street. Hier ist abends meist Livemusik, angesagt, immer ein Abstecher wert. Einmal abgesehen vom Quartier Gan HaHashmal: Ein Spaziergang entlang des nahe gelegenen Boulevard Rothschild ist immer ein Vergnügen. Und wenn wir schon am Spazieren sind. Etwa 20 Minuten entfernt vom Restaurant Azura befindet sich die alte Bahnstation von Tel Aviv, heute vor allem ein Ort für all jene, die beim Shopping auf Ausgefallenes und Skurriles stehen. Und wenn Du bis hier hin durchgehalten hast, musst Du nur noch zehn Gehminuten drauflegen, um an jenen Ort zu kommen, der zu jeder Strandstadt gehört: zum Stadtstrand.

In «Coole Pflaster» porträtieren wir städtische Straßen aus aller Welt, die nicht globalisiert sind. Kein Starbucks, kein H&M, kein McDonald’s – sondern lokale und regionale Anbieter aus Gastronomie, Hotellerie, Shopping und Kultur. Hier werden Straßen geehrt, die Einheimische und Zugereiste gleichermaßen glücklich machen.

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