Hill Force One
Hillary Clintons schicke Boeing 737
Während Donald Trump sein Flugzeug mit vergoldeten Armaturen verschönern ließ, bleibt Konkurrentin Hillary Clinton bescheidener. Sie bestreitet den Wahlkampf mit einer geleasten Boeing 737-800.
Hillary Clintons geleaste Boeing 737: Flirt mit der Presse.
Hillary Clintons geleaste Boeing 737: Flirt mit der Presse.
Während Donald Trump im gesamten Wahlkampf in seiner privaten Boeing 757 von Auftritt zu Auftritt flog, nutzte Konkurrentin Hillary Clinton lange Zeit verschiedene geleaste Flieger. Erst in diesem September wechselte die Demokratin für den Endspurt ihrer Kampagne auf eine gebrandete Maschine, mit ihrem Slogan «Stronger Together» und dem H-Logo auf dem Seitenleitwerk.
Auch die Boeing 737-800, mit der Clinton und ihr Tross nun unterwegs sind, ist geleast. Schließlich rechnet die ehemalige Außenministerin fest damit, schon bald in eine bessere Maschine umzusteigen. Clinton will die von den Medien als «Hill Force One» bezeichnete 737 im Januar gegen die Präsidentenmaschine Air Force One eintauschen.
Der erfolgreichste Passagierjet
Clintons 737-800 ist 14 Jahre alt und wurde ab 2002 von Air Berlin betrieben. Später flog die Maschine für die russische Gesellschaft Orenair und die niederländische Corendon Dutch Airlines. Heute wird die Boeing von den Chartergesellschaften Xtra Airways und Air Partner betrieben.
Die Boeing 737 ist der weltweit meistgebaute Passagierjet. Seit 1967 wurden über 9000 Stück produziert. Clintons Next Generation (NG) Version 800 ist die erfolgreichste Variante der 737NG-Familie und punktet mit einer größeren Reichweite als die Vorgänger. So kann Clinton mit dem Flugzeug im Wahlkampf nonstop von Küste zu Küste fliegen.
Pragmatisch wie die Kandidatin
Im Innern ist Clintons 737 weit vom Prunk in Trumps 757 entfernt. Die Boeing bietet in ihrer momentanen Konfiguration 96 Plätze in vier Kategorien. Neben dem Abteil für Clinton und ihre wichtigsten Berater zuvorderst in der Kabine hat es abgetrennte Abteile für Kampagnenmitarbeiter, Presse und Geheimdienst. Mitarbeiter und Presse fliegen in einer üblichen 3-3 Sitzkonfiguration.
Zum Vergleich: Trumps 757 ist größer, aber als Luxusjet auf lediglich 43 Passagiere ausgelegt. In einer dichten Bestuhlung könnten maximal 189 Passagiere in der 737-800 mitfliegen. Vor Clinton nutzte letztmals John McCain im Jahr 2008 eine 737 im Präsidentschaftswahlkampf. Der Flieger war damals als «Straight Talk Express» («Klartext Express») angeschrieben.
«Ich konnte diesen Moment kaum erwarten»
Der Umstieg in ein gemeinsames Mitarbeiter-Presse-Flugzeug markiere jeweils den Zeitpunkt, ab dem sich die Kandidaten zugänglicher für die Öffentlichkeit präsentieren wollen, berichtete CNN. Sowohl Clinton als auch Trump wird eine belastete Beziehung zu den Medien nachgesagt.
Dass Clinton die Journalisten nur während der letzten zwei Monate ihrer eineinhalbjährigen Kampagne mitfliegen lässt, stützt dieses Bild. Als die Kandidatin den Flieger im September der Presse vorstellte, nahm sie auf die Vorwürfe Bezug. «Ich konnte diesen Moment kaum erwarten», witzelte Clinton zu ihren neuen Passagieren.