Der Vorgänger auf Schweizer Seite: Der Flugplatz Basel-Sternenfeld in Birsfelden, hier im Jahr 1928.

Der Vorgänger auf Schweizer Seite: Der Flugplatz Basel-Sternenfeld in Birsfelden, hier im Jahr 1928.

ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz

Basel-Mulhouse

Wie der einzige Zweiländer-Flughafen der Welt entstand

Ein Flughafen, gebaut und betrieben von zwei Staaten - das gibt es nur in Basel-Mulhouse. Entscheidend für diesen Erfolg war der 4. Juli 1949.

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Es war ein historischer Moment an jenem Montag vor 70 Jahren. Am 4. Juli 1949 unterzeichneten die Schweiz und Frankreich in Bern einen Staatsvertrag, der den gemeinsamen Betrieb eines Flughafens bei Basel festhielt. Es entstand so der erste und bis heute einzige binationale Flughafen der Welt: Basel-Mulhouse. Doch wie kam es dazu?

Schon in den 1930er-Jahren hatte man in der Schweiz damit begonnen, einen neuen Standort für den Basler Flugplatz zu suchen. Denn der alte Airport Basel-Sternenfeld in der Gemeinde Birsfelden musste einem Hafen und Kraftwerk weichen. Nachdem verschiedene Pläne für einen Flugplatz auf Schweizer Boden gescheitert waren, begann man 1939, mit dem Nachbarland Frankreich über eine gemeinsame Lösung zu verhandeln. Im nahen Mulhouse war der Flugverkehr bis dahin über den Flugplatz Habsheim abgewickelt worden.

Erster Bau nach zwei Monaten fertig

Diese Verhandlungen wurden durch den Zweiten Weltkrieg zwar unterbrochen, aber nicht beendet. Schon 1945 wurden die Gespräche wieder aufgenommen, Anfang 1946 auch auf Regierungsebene. Man einigte sich auf einen Standort zwischen Saint-Louis und Blotzheim auf französischem Staatsgebiet. Und so bauten ab dem 8. März zivile Arbeiter und deutsche Kriegsgefangene eine erste Piste und mehrere einfache Gebäude. Nach nur zwei Monaten wurde am 8. Mai 1946 - auf den Tag genau ein Jahr nach dem offiziellen Kriegsende - der provisorische Airport eingeweiht.

Bald nahmen Fluggesellschaften wie KLM und Swissair den Betrieb in Basel-Mulhouse auf mit Flugzeugen wie der Douglas DC-3. Doch erst die Unterzeichnung des Staatsvertrages 1949 und dessen Inkrafttreten 1950 sicherte dann den Ausbau zum permanenten binationalen Flughafen. Das brachte gewisse Eigenheiten mit sich. Bis 2009 war der Flughafen strikt in einen französischen und Schweizer Sektor getrennt. Er gab zwei Abflughallen mit Check-in-Schaltern, Restaurants, Shops und mehr. Auch zwei strikte voneinander getrennte Ankunftsbereiche waren vorhanden. Optisch ist diese Trennung noch zu erkennen, Bedeutung hat sie inzwischen nicht mehr. «Passagiere können bei ihrer Ankunft frei entscheiden, ob sie die Gepäckhalle nach der Schweiz oder nach Frankreich verlassen möchten», schreibt der Airport dazu.

Eine umzäunte Straße als Zufahrt

Anderswo besteht die Trennung weiterhin. Bis heute verfügt der Flughafen Basel-Mulhouse über zwei voneinander getrennte Anfahrtswege. Wer von Basel aus zum Airport fährt, tut das in einer eingezäunten Zollfreistraße über französisches Gebiet. Auch existieren weiterhin zwei getrennte Parkbereiche mit unterschiedlichen Währungen (Franken im Schweizer Teil, Euro im französischen Teil). «Es gibt keinen Grenzübergang zwischen den schweizerischen und französischen Parkplätzen», schreibt der Flughafen dazu. Auch zwei Iata-Codes besitzt er bis heute: MLH für den französischen Bereich und BSL für den schweizerischen Teil.

Seit 1987 ist der Airport laut seinem Markennamen sogar trinational: Euro Airport Basel-Mulhouse-Freiburg. Allerdings haben die deutschen Vertreter in den Gremien kein Stimmrecht. Während 1949 noch rund 26’000 Passagiere den Flughafen nutzten, sollen es Ende 2019 mehr als 9 Millionen Reisende sein.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahmen aus den frühen Jahren des Flufghafens Basel-Mulhouse.

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