Ein Transportflugzeug mit Jet-Antrieb, das senkrecht startet und landet - diesen spektakulären Flieger entwickelten <a href="https://www.aerotelegraph.com/der-senkrechtstarter-unter-den-transportern" target="_blank" rel="noopener">Dornier-Ingenieure in den 1960er-Jahren: die Do 31</a>. Trotz großer Hoffnungen brachte sie es nie zur Serienproduktion. Der Prototyp E-1 steht heute im Dornier-Museum in Friedrichshafen.

Ein Transportflugzeug mit Jet-Antrieb, das senkrecht startet und landet - diesen spektakulären Flieger entwickelten Dornier-Ingenieure in den 1960er-Jahren: die Do 31. Trotz großer Hoffnungen brachte sie es nie zur Serienproduktion. Der Prototyp E-1 steht heute im Dornier-Museum in Friedrichshafen.

Dornier Museum Friedrichshafen (Airbus Group/Dornier GmbH)

50 Jahre Do 31

Der Senkrechtstarter unter den Transportern

Ein Transportflugzeug mit Jet-Antrieb, das senkrecht startet und landet - diesen spektakulären Flieger entwickelten Dornier-Ingenieure in den 1960er-Jahren. Die Do 31.

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Es war eine riesige Herausforderung: Anfang der 1960er-Jahre beauftragte das deutsche Bundesverteidigungsministerium den Flugzeugbauer Dornier damit, einen Transportflieger zu entwickeln. Er sollte senkrecht starten und landen können und dadurch nicht auf ausgebaute Pisten angewiesen sein. Das Flugzeug sollte mit einer Geschwindigkeit von 700 Kilometern pro Stunde drei bis vier Tonnen Ladung befördern können.

Die Ingenieure entschieden sich gegen kippbare Triebwerke und bauten einen Flieger mit je vier Rolls-Royce-Hubtriebwerken an den Flügelenden. Diese lieferten Aufwärtsschub. Zwei Marschtriebwerke trugen durch schwenkbare Schubdüsen ebenfalls zum Senkrechtstart bei und sorgten dann für den Antrieb im horizontalen Flug. Der Name des Jets: Dornier Do 31.

«Kapitel in der Geschichte der Luftfahrt»

Nach einigen Flugversuchen, die einzelne Funktionen des Flugzeuges testeten, war es am 28. Februar 1968 soweit: Pilot Drury Wood und Copilot Franz Rödel brachten den Prototyp E-3 mit einem Startgewicht von 19,3 Tonnen zum ersten umfangreichen Testflug in die Luft. Sie starteten am Firmenflugplatz in Oberpfaffenhofen aus dem Stand, flogen ein Stück horizontal, drehten im Schwebezustand, flogen zurück und landeten senkrecht.

«Als voll ausgestattetes vertikal startendes und vertikal landendes Strahltransporter-Flugzeug steht die Do 31 E-3 für ein neues Kapitel in der Geschichte der Luftfahrt», sagt heute der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, Rolf Henke. Die Entwicklung von VTOL-Flugzeugen (Vertical Take-Off and Landing) habe herausragende Ingenieurleistungen verlangt. «Es galt, vielschichtige Probleme der Aerodynamik, der Triebwerkskonfiguration, des Flugsteuerungsprinzips, der Systemauslegung und der Schnittstelle zwischen Pilot und der Flugsteuerung zu lösen», so Henke.

Auch die Nasa rettete die Do 31 nicht

Die Serienproduktion erreichte die Dornier Do 31 dennoch nie. Zwar hieß es nach erfolgreichen Testflügen noch im Juni 1969 in der Kino-Wochenschau: «1975 etwa soll die Do 31 in Dienst gestellt werden. Sie gilt schon heute als das Flugzeug, das in den 80er-Jahren unentbehrlich sein wird.» Das war ein Irrtum.

Angesichts einer neuen Nato-Doktrin und veränderten Anforderungen der Bundeswehr war bereits klar, dass die Do 31 zumindest militärisch keine Zukunft hat. Im Oktober 1969 lief das Entwicklungsprogramm aus. Auch weitere Testflüge 1970 unter der Beteiligung der US-Raumfahrtbehörde Nasa hauchten dem Projekt kein neues Leben ein.

Zwei Prototypen und eine Ausstellung

Die Do 31 ist bis heute das einzige Transportflugzeug mit Jet-Antrieb, das senkrecht starten und landen konnte. Der Prototyp E-3 befindet sich in der Flugtechnischen Außenstelle des Deutschen Museums, der Flugwerft Schleißheim. Prototyp E-1 steht im Dornier Museum in Friedrichshafen.

Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt zeigt das Museum anlässlich des 50. Jubiläums der Do 31 ab dem 18. April eine Sonderausstellung zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Senkrechtstartern.

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