Triebwerk eines Fliegers: Zu stark für den Rückwärtsgang.

Triebwerk eines Fliegers: Zu stark für den Rückwärtsgang.

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Gefährliche Sogkraft der Jets

«Können Flieger aus eigener Kraft rückwärts fahren oder braucht es da immer ein Fahrzeug?», fragt Leser Simon Eschenbach. Unser Linienpilot antwortet.

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Flugzeuge werden immer vom Dock zurückgestoßen. Es gibt sogar Docks, an denen das Flugzeug mittels Traktor ans Dock herangezogen wird, da die Abstände der Triebwerke zum Dock es nicht erlauben, sie laufen zu lassen. Der Grund: Die Platzverhältnisse an den Standplätzen der Flughäfen sind in den allermeisten Fällen sehr knapp berechnet. Die Abstände zwischen den einzelnen Flugzeugen, dem Dock und all der Ausrüstung zum beladen oder entladen des Flugzeugs sind oft nur einige Meter groß.

Und das bedeutet eine Gefahr. Denn man darf nicht vergessen, dass im Ansaugbereich der Treibwerke ein enormer Sog entsteht. Es wurden auch schon ganze Menschen in Triebwerke gesogen, als sie zu nahe am Ansaugschacht vorbeigingen. Bei Verkehrsflugzeugen ist die Situation nicht so dramatisch, die Gefahr mit einem Triebwerk Dreck und andere Gegenstände anzusaugen, wäre im Bereich der Docks jedoch stark erhöht.

Keine Rückspiegel

Es kann nämlich nach Beladung oder Betankung immer etwas liegen bleiben und auch noch so kleine Gegenstände könnten das Treibwerk beschädigen. Rückwärtsschub würde die Luft zusätzlich aufwirbeln und die Gefahr von herumfliegendem Dreck oder Gegenständen weiter erhöhen. Auf der Piste nach der Landung ist diese Gefahr nicht sehr groß, da durch die Fahrtgeschwindigkeit keine Verwirbelungen der Luft vor dem Triebwerk stattfinden.

Ausserdem ist es vom Cockpit leider nicht möglich, hinter das Flugzeug zu schauen. Normalerweise sieht man vom Cockpit gerade noch weit genug, um die Distanz zu den Flügelspitzen abschätzen zu können. Weiter nach hinten sieht man nicht und es existieren auch keine Spiegel. Deshalb würde man mit Rückwärtsschub nicht sehen können, wo man hin rollt.

Was Sie schon immer übers Fliegen wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Ein Pilot einer großen europäischen Fluglinie beantwortet exklusiv für aeroTELEGRAPH die Fragen der Leser. Er bleibt dabei anonym, um unabhängig antworten zu können.  Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an pilot@aerotelegraph.com.  Unter den eingesandten Fragen werden die spannendsten jeweils auf aeroTELEGRAPH beantwortet. Dabei wird der Name des Einsenders veröffentlicht. Ein Recht auf Beantwortung besteht nicht.

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