Bei häufigen Starts und Landungen kann der Druckausgleich ziemlich belastend sein.

Bei häufigen Starts und Landungen kann der Druckausgleich ziemlich belastend sein.

Uwe Schwarz/pixelio.de

Die Tücken des Druckausgleichs

«Haben Piloten eine Technik, besser mit dem Druckausgleich klarzukommen?», fragt Leser M. Nicolai. Ein Linienpilot antwortet.

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Meiner Erfahrung nach haben Piloten keine anderen oder bessere Techniken, um mit dem Druckausgleich klar zu kommen. Wir sind aber die stetigen Druckunterschiede wohl mehr gewöhnt als der normale Passagier und können deshalb besser damit umgehen. Übrigens geschieht der Druckausgleich im Steigflug eigentlich automatisch. Nur im Sinkflug sollte man das sogenannte Valsalva-Manöver probieren: Nase zuhalten, Mund schließen und versuchen auszuatmen.

Aber der Druckausgleich hat für uns einige Tücken: Kurzstreckenpiloten etwa absolvieren bis zu vier Flüge pro Tag. Der Druckausgleich muss also vier Mal pro Tag jeweils im Steigflug und im Sinkflug funktionieren. Während das Flugzeug auf etwa 10’000 Meter Höhe steigt, bleibt der Kabinendruck bei gut 2000 Meter Höhe. Aber auch die sind nicht zu unterschätzen. Vom Druck- und Sauerstoffgehalt ist diese Höhe zwar für einen gesunden Mensch kein Problem. Wenn man aber mehrmals pro Tag da rauf und runter geht, muss der Druckausgleich einwandfrei funktionieren. Zudem sind diese Höhenunterschiede sehr ermüdend.

Bei Erkältung kommen die Probleme

Das Problem ist daher folgendes: Hat ein Pilot nur ein Hauch einer Erkältung, gibt es verschiedene negative Implikationen. Zu beachten ist zum einen, dass die Kabinenluft extrem trocken ist (um die fünf Prozent Feuchtigkeit). Dies ist schon mal eine schlechte Voraussetzung, um einer Erkältung auszuweichen. Zudem sind die mehrmaligen Druckunterschiede in diesem Zustand schwieriger auszugleichen, da die Eustachische Röhre - die Verbindung zwischen Mittelohr uns Nasenrachen - nicht mehr ganz frei ist. Will der Pilot dann mit Kraft den Druckausgleich erzwingen, so verschlechtert sich die Situation sogar noch. Die Erkältung hat also bei einem Piloten oftmals freies Feld, um sich so richtig schön auszubreiten.

Für uns gibt es daher nur eines. Sobald wir erkältet sind, bleiben wir am Boden, bis wir wieder 100 Prozent fit sind. Auch wenn der Arbeitgeber dies oft nur zähneknirschend akzeptiert.

[image2]Was Sie schon immer übers Fliegen wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Ein Pilot einer großen Fluglinie beantwortet exklusiv für aeroTELEGRAPH die Fragen der Leser. Er bleibt dabei anonym, um unabhängig antworten zu können. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an redaktion@aerotelegraph.com. Jede Woche wird eine der eingesandten Fragen beantwortet.

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